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(c) Pester Lloyd / 15 - 2013   NACHRICHTEN 09.04.2013

 

Vizechefin der Zentralbank in Ungarn tritt aus Protest zurück

Die von ihrem neuen Chef Matolcsy praktisch kaltgestellte Vizepräsidentin der ungarischen Zentralbank, Júlia Király hat am Montag beim Staatspräsidenten ihren Rücktritt eingereicht. Sie protestiert damit gegen die Weichenstellungen seitens des neuen Gouverneurs, der "den Ruf der Bank beschädigt". Sie könne als Vizegouverneurin und Währungsratsmitglied nicht mehr die Verantwortung für derart "unverantwortliche Managementpraktiken" übernehmen. Die Entscheidungen, die Matolcsy "im letzten Monat getroffen hat, können ernsthafte Schäden nicht nur an der Nationalbank selbst, sondern langfristig auch an der Ökonomie des Landes verursachen", schrieb Király. Man habe diejenigen Mitarbeiter, die das Material erstellen, auf dessen Basis die Entscheidungen des Währungsrates und des Vorstandes gefällt werden, einem neuen Vizegouverneur (ein parteitreuer Mitarbeiter aus Matolcsys Zeit als Nationalwirtschaftsminister) unterstellt, der "weder das theoretische Wissen, noch die praktische Berufserfahrung hat", die für diesen Job nötig ist.

 

Das reguläre Mandat Királys, die in Fachkreisen unumstritten war, endete im Juli dieses Jahres. Eine der ersten Amtshandlungen Matolcys war die Degradierung und die Verhängung eines Maulkorbs für seine beiden übernommenen Vorgänger. Mittlerweile hat der orbántreue Gouverneur mehre Dutzend Manager und Beamte der MNB ausgewechselt, die neue Stelle einer Art Stabschefin geschaffen und ebenfalls mit einer fidesz-treuen Vasallin besetzt, die mehr Entscheidungskompetenzen bekam als die Spitzenmanager vom Fach. Außerdem setzte er die übliche Pressekonferenz im Anschluss an die Leitzinsentscheidungen des Währungsrates ab und untersagte die Veröffentlichung des Abstimmungsverhaltens. Letzte Woche begann Matolcsy dann auch mit der Einführung der ersten "kreativen Finanzmarktinstrumente" im Rahmen der "unorthodoxen" Wirtschaftspolitik.

Király Ex-Chef bei der MNB, András Simor heuert ab Sommer bei der EBRD als Vizepräsident an.

red.
 

 

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