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(c) Pester Lloyd / 20 - 2013   KULTUR 13.05.2013

 

Kulturtipp: Looking for Freedom – From Berlin to Budapest

Eine zweiteilige Ausstellung des Chimera-Projekts bringt Berliner Künstler nach Budapest und vermittelt ein differenziertes Bild zur Gegenwart der deutschen Hauptstadt zwischen Kunst und Kommerzialisierung. Die Werke aus Berlin erfahren in Budapest eine besondere Brisanz, denn die ungarische Hauptstadt ist heute ein Zentrum symbolischer Hoheitskämpfe zwischen Politik und Subkultur.

Am 16. Mai eröffnet das Chimera-Projekt Budapest eine Ausstellung mit Berliner Künstlern, kuratiert von der deutschen Kunst- und Beatboxlegende Eliot M. Henning. Verbindendes Element ist die Auseinandersetzung mit der Metropole Berlin als Arbeits- und Lebensort, ob im öffentlichen Raum oder in den Ausstellungsräumen und Kunstinstitutionen der Stadt. Ein zweiter Teil des Projektes ist dem Berliner Künstlerduo Various&Gould gewidmet. Während eines 10-tägigen Aufenthalts in Budapest werden sie an einer interaktiven Installation unter dem Titel „Wanted Witches – Witches Wanted“ arbeiten.

Das Berlin des 21. Jahrhundert ist von Gentrifikation, massiven stadtplanerischen Umbauprojekten und wirtschaftlichem sowie touristischem Druck gekennzeichnet. Demgegenüber fanden lokale Künstler wie Dave the Chimp unter dem Motto „Reclaim the Streets“ in der Street Art eine passende Ausdrucksform. Was als subversive Artikulation eines Gestaltungsanspruchs auf den öffentlichen Raum begann, ist inzwischen zum hippen und kommerzialisierten Gemeinplatz geworden, in dem politisches, kritisches Denken immer seltener eine Rolle spielt.

 

Die von Henning versammelten Künstler reflektieren diesen Umstand auf unterschiedliche stilistische und mediale Weise und verdeutlichen so nicht zuletzt die Bandbreite der häufig auf Stencils reduzierten Urban Art. Sie alle arbeiten weiterhin auf Berlins Straßen und beweisen damit, das dort noch immer künstlerische Originalität möglich ist. Zugleich haben sie sich in die Innenräume von Galerien und neuen Präsentationsflächen begeben. Dies ist der Startpunkt der Budapester Ausstellung, die nach den Ausdruckmöglichkeiten künstlerischer Freiheit in beiden Räumen fragt. Damit berührt sie ein Thema, das gerade in der ungarischen Hauptstadt als Zentrum symbolischer Hoheitskämpfe zwischen Politik und Subkultur besonders relevant ist.

Die Ausstellung „Looking for Freedom“ ist vom 16. Mai bis 7. Juni im Chimera-Project Space am Klauzal tér 5, zu besichtigen. Sie beinhaltet Werke von Boxi, Dave the Chimp, Evol, Eliot M. Henning, Emess, Just, Pisa73, Various&Gold und Vidam.

Weitere Infos unter:
http://www.chimera-project.com/

Carolin Krahl

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