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(c) Pester Lloyd / 36 - 2013   SPORT 06.09.2013

 

Rumänien - Ungarn 3:0

Ausschreitungen, Verletzte und Verhaftungen in Bukarest

Der Aufruf des ungarischen Außenministers, sich in Rumänien wie “Sportsmänner” zu benehmen, nutzte nichts: mindestens 20 Verletzte, mehrere Dutzend Verhaftungen, demolierte Lokale in der Bukarester Innenstadt und am Nordbahnhof sowie eine verwüstete Fankurve im Stadion. Das brachten "Fans" der ungarischen Nationalmannschaft gestern bei Zusammenstößen mit der Polizei und gegnerischen Anhängern in der rumänischen Hauptstadt zu Stande.

Die Polizei sprach von ca. 1.000 Anhängern, über einhundert von ihnen blieben während des WM-Qualifikationsspiels in der Innenstadt, mehrere Dutzend davon seien sehr gewalttätig aufgetreten. Auch im Stadion kam es zu Übergriffen. Das Muster war immer das gleiche: Provokationen einzelner testosteronbesoffener Randalierer, also Beleidigungen, Faustschläge, Flaschen- oder Stuhlwürfe, barchten die rumänische Polizei zu einem durchaus nicht zimperlichen Einschreiten, woraufhin die Krawallhorde dann flüchtete, um sich anderswo erneut auzutoben und sich möglichst schwächere Gegner zu suchen, sich aber auch an völlig Unbeteiligten auszutoben.

Szenen aus dem Stadion in Bukarest am Freitagabend

Über die gefühlte Dominanz des Mobs im ungarischen Fanwesen und die Folgen berichteten wir bereits gestern anhand aktueller Beispiele, erste Raufereien in Bukarest am Freitagmorgen (!) veranlassten den ungarischen Außenminister noch einen dringlichen Apell zu starten, der die etwas eigentümliche Sichtweise der ungarischen Offiziellen zeigt: er erwarte, dass die Anhänger "wie Sportsmänner" auftreten, sich in Rumänien benehmen und "die dortigen Gesetze beachten". Sein Ministerium "erwartet, dass der Fußballverband die Fans begleitet und schützt und Unruhestifter identifizert", gleichzeitig fordere man "die rumänischen Autoritäten auf, nur gegen Gesetzesbrecher vorzugehen und jede Art ethnischer Diskriminierung zu unterlassen." Allgemein üblich hingegen wäre, Unruhestifter lange vorher zu identifizieren (denn sie mutieren nicht erst an der Landesgrenze zu solchen) und an der Ausreise zu hindern bzw. direkt den benachbarten Behörden zu "übergeben". Die rumänische Polizei geht mit ihren "Chorknaben" übrigens noch rabiater um, einige wurden gleich im Vorfeld in "Sicherheitsverwahrung" genommen, andere zu einer Art betreutem Public viewing geleitet.

Der vorsorgliche Rassismusverdacht des Außenministers ist indes eine typischer Spezialität großmagyarischer Weinerlichkeit und wäre zwischen anderen Ländern ein diplomatischer Affront. Unsere Regierung hat sonst übrigens selbst wenig Hemmungen sich in den Nachbarländern des "Karpathenbeckens" wie der Hausherr zu bewegen, offen Separatisten zu finanzieren, Wahlempfehlungen und auch sonst allerhand Ratschläge zu verteilen, wie in "Oberungarn", Siebenbürgen, Vojvodina und Co,. regiert werden darf.

 

Auf dem Platz, auf dem bekanntlich die Wahrheit liegt, ging das ungarische Team 3:0 unter und damit auch die Träume von einer WM-Teilnahme in Brasilien 2014. Ungarns Trainer Egervári stammelte etwas von "frühem Tor" und "schwierigem Spiel", er mochte die erdrückende taktische Unterlegenheit nicht erkennen, die zu diesem Ergebnis führte. Ohne die "Hilfe" anderer Klubs hat Ungarn nun kaum noch Aussichten, sich zumindest für einen Relegationsplatz zu qualifizieren. Auf die "Frutsbewältigung" des militanten Teils der "vom Verband begleiteten" Fans darf man schon warten.

red.

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