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(c) Pester Lloyd / 37 - 2013   NACHRICHTEN 10.09.2013

 

Wieder Millionen-Staatshilfen für insolvente Wurstfabrik in Ungarn

Der vor der Pleite stehende Fleisch- und Wursthersteller Pápai Hús, gegr. 1913, konnte sich bisher nicht mit seinen Gläubigern auf eine Verlängerung der Kreditlinien bzw. eine Umschuldung mit Forderungsreduzierung einigen. Das führte dazu, dass die vereinbarten Termine zur Bedienung von Lieferantenforderungen nicht eingehalten werden konnten, womit die Insolvenz immer nächer rückt. Für den 15. Oktober ist nun noch ein letztes Rettungstreffen mit den Banken vereinbart. Der Betrieb hatte seinen Lieferanten lediglich eine Quote von 5% jetzt und 40% "später" angeboten, was diese ablehnten und auch von den Banken beeinsprucht wurde.

 

Vor allem die Bauern leiden unter diesen Verzögerungen, so sehr, dass sich der Staat bemüßigt fühlt, ihnen Zahlungszusagen von bis zu 2,5 Mrd. HUF (8,3 Mio. EUR) pro Betrieb für die ausgefallenen Zahlungen zu machen. Diese Hilfszusagen haben nun den negativen Beieffekt, dass die Banken das verschuldete Unternehmen weiter zappeln lassen, in der Hoffnung, der Staat könnte seine Zusagen noch weiter erhöhen und so einen Großteil der Forderungslasten vom Unternehmen nehmen, was die Rückzahlungsquote für die Banken wiederum erhöht. Im Ergebnis zahlt dann der Steuerzahler die Bauern aus, die Banken müssen weniger abschreiben als befürchtet, das Unternehmen geht dennoch Pleite und die Angestellten verlieren ihre Arbeit so oder so. Verantwortlich für dieses Konstrukt zeichnet - einmal mehr - "Melonenkommissar" Gyula Budai, der die Landwirtschaft - unabhängig davon ob staatlich oder privat - mittlerweile mit Dekreten und Notverordnungem managt wie ein feudaler Gutsverwalter, obwohl er als "Regierungskommissar" eigentlich beratend tätig sein soll.

Im ähnlich gelagerten Fall der Gyulai Hús, einem traditionsreichen Hersteller von Dauerwürsten, fand man vorerst eine Lösung, in dem die mit Staatsgeldern bestückte Kommune den Mehrheitsanteil des Unternehmens übernahm und nun einen Neustart versucht, mit Banken und Lieferanten wurden Quoten ausgehandelt. Andere namhafte Hersteller wie Pick oder Herz Salami schlingerten schon vor Jahren (unter anderer Regierung) in die Pleite und wurden vom Oligarchen und OTP-Bankchef Csányi billig übernommen. Dieser kritsierte kürzlich, dass die Rettungsaktionen der Regierung den Wettbewerb verzerren.

Zum Thema:

Fliegende Würste
Unternehmen in Ungarn kämpfen mit Pleitewelle - Staat kämpft mit
http://www.pesterlloyd.net/html/1237fliegendewuerste.html

red.

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