Hauptmenü

 

KLEINANZEIGEN für UNGARN und OSTEUROPA ab 35.- EUR / 30 Tage!

 

Das Pester Lloyd Archiv ab 1854

 

 

Effizient werben im
Pester Lloyd!
Mehr.

 

(c) Pester Lloyd / 38 - 2013   WIRTSCHAF 20.09.2013

 

Dank Staatsmonopol: Offizielle Zigarettenverkäufe in Ungarn um 40% eingebrochen

Aktuelle Zahlen des ungarischen Zoll- und Finanzamtes NAV belegen einen dramatischen Rückgang der offiziellen Umsätze mit Tabakwaren in Ungarn, seit es (per 1. Juli) ein gesetzliches, staatliches Handelsmonopol gibt. Danach brachen die registrierten Verkäufe von über 1 Milliarden Zigaretten im Juni, dem letzten Monat des freien Verkaufes, auf 623 Mio. im Juli ein, ein Minus von knapp 40% binnen 30 Tagen. Im Juli des Vorjahres wurden noch 1,3 Milliarden Zigaretten verkauft.

Durch das Verkaufsmonopol wurde die Zahl der Verkaufsstellen für Tabakwaren im Lande von 45.000 auf 5.000 reduziert, den Konzessionsinhabern, die sich im wesentlichen aus "Freunden und Verwandten" der Regierungspartei Fidesz rekrutieren, ein Garantiegewinn von 10% festgeschrieben und dadurch sowie durch die Anhebung der Tabaksteuer die Zigaretten deutlich verteurert.

 

Da rund 80% des Zigarettenpreises aus Steuern und Abgaben besteht, wird der dramatische Einbruch des jährlich bisher auf 400 Milliarden Forint geschätzten Marktes (1,33 Mrd. EUR) entsprechende Auswirkungen auf den Staatshaushalt haben. Gleichzeitig weisen die Zahlen auf einen enormen Anstieg von legalen wie illegalen Importen und Schwarzmarktgeschäften hin, womit die Regierung genau das Gegenteil von dem erreicht hat, was sie - offiziell - wollte. Von einem Eigentor der Regierung zu sprechen, wäre aber falsch, denn die (Selbst)versorgung von Fidesz-Pareteistrukturen und -günstlingen sowie die damit verbundene gesetzliche Einschränkung der Informationsfreiheit war das offensichtliche Hauptmotiv für das Projekt, das man - trotz der Umsatzeinbrüche - erreicht hat.

Details und weiterführende Links zum Tabakhandelsskandal
http://www.pesterlloyd.net/html/1319tabakskandal4.html

red.

Der Pester Lloyd bittet Sie um Unterstützung.