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(c) Pester Lloyd / 41 - 2013   NACHRICHTEN   10.10.2013

 

Razzia der Steuerfahndung in ungarischem Bischofssitz

Ein "anonymer Hinweis" soll am Dienstag eine Großfahndung der ungarischen Steuerpolizei in der Diözese des Bistums Szeged-Csanád ausgelöst haben. Beamte des Zoll- und Finanzamtes NAV rückten mit Unterstützung örtlicher Polizei in den Sitz des Bischos Lászlo Kiss-Rigó ein, durchsuchten Büro- und Wohnräume und beschlagnahmten Akten. Die Finanzpolizei bestätigte gegenüber Medien, dass man gegen "Unbekannt" in Verdachtsfällen von Betrug und "anderen kriminellen Delikten" ermittle. Ob es auch Festnahmungen oder Vernehmungen gab, dazu wollten sich die Behörden nicht äußern. Vor rund einem Jahr erhielt die Diözese rund 2 Milliarden Forint (ca. 6,6 Mio. EUR) für die Renovierung der Votivkirche in Szeged von der Nationalen Entwicklungsagentur, der größte Teil davon stammt aus EU-Quellen.

 

Bischof Kiss-Rigó ist bekannt für seine politischen Statements und sein umfangreiches Geschäftsgebahren, er managt, so wie Premier Orbán, auch eine Fußballmannschaft. Er sorgte dafür, dass in seinem Bistum besonders viele Schulen unter kirchliche Administration gelangten, mit der Begründung, dass man auf diese Weise "mehr Geld vom Staatshaushalt" für die Einrichtungen bekommen könnte. Staatliche und konfessionelle Schulen sind finanziell vom Gesetz gleichgestellt. Der Kleriker machte sich auch dafür stark, dass religiöse Schulbücher und - neben den regulären Gehältern - auch die Ferien der von den Kirchen gestellten Religionslehrer vom Staat finanziert werden. Das Bistum selber wollte sich zu den Verdachtsmomenten noch nicht äußern, kündigte für "später" eine Stellungnahme an.

red.

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