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(c) Pester Lloyd / 45 - 2013 TOURISMUS 07.11.2013
Mit Pauken und Trompeten - Riga lädt zum klangvollen Stelldichein
Das Baltikum war bislang eher ein Geheimtipp für Urlauber, die es bei ihren Reisen nicht zwingend auf tropische Touristenmagnete abgesehen haben. Dieser Umstand könnte sich 2014 allerdings ändern, denn die lettische Hauptstadt Riga wurde für das nächste Jahr zur neuen Kulturhauptstadt Europas ausgerufen.
Der Titel, der regelmäßig von der EU vergeben wird, soll europäischen Staaten die Möglichkeit geben, ihre kulturelles Erbe innerhalb Europas vorzustellen und auf diese Weise dabei helfen, die europäischen Kulturraum näher zusammen zu bringen. Um seinen Beitrag zu diesem langjährigen Gemeinschaftsprojekt zu leisten, hat sich Riga etwas ganz besonderes ausgedacht.
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Force Majeure - die höhere Gewalt der Musik
Besieht man sich den Programmplan für 2014, so merkt man schnell, dass klanggewaltige Darbietungen ganz klar im Vordergrund des lettischen Kulturspektakels stehen, welches am 17. Januar seinen Auftakt hat. Neben einer Vielzahl von Ausstellungen bilden hier Konzerte das Kernthema. Dabei wartet Riga unter anderem mit der Nationaloper Rienzi auf, die auf niemand geringeren als den großen Richard Wagner zurück zu führen ist. Der deutsche Komponist und Poet schrieb die Oper während seiner Zeit als Rigaer Kapellmeister in den Jahren 1837 bis 1839 und schuf so einen Meilenstein der klassischen Musik Lettlands.
Fortgesetzt wird das große Opernspektakel im Frühjahr mit der Oper Schach. Gewidmet ist diese dem lettischen Schachweltmeister von 1960 Michail Tal und bildet eine ideale, musikalische Überleitung zu dem stimmgewaltigen Höhepunkt des lettischen Kulturjahres im Sommer. Dieser wird sich überwiegend in Sigulda, Rigas Partnerstadt abspielen, wo 2014 die internationalen World Choir Games stattfinden. Das Sängerfest hat lange Tradition und gilt in Fachkreisen als größter Chorwettbewerb der Welt. Erwartet werden bislang über 20 000 Sänger aus mehr als 70 Ländern, die für der Audienz atemberaubende Momente versprechen.
Eine Homage an das Lebenswerk der Theaterwissenschaftlerin Valentīna Freimane
Akustisch abgerundet wird das Klangprojekt im Herbst mit der Oper Valentina. Die jüdische Deutschbaltin musste bereits in jungen Jahren mehrfach vor ihren nationalsozialistischen Verfolgern fliehen und verlor dabei tragischerweise ihre gesamte Familie. Unterschlupf fand sie unter anderem bei dem Journalisten Paul Schiermann, der sich Zeit seines Lebens für die Minderheitenrechte einsetzte und die junge Frau für das Niederschreiben seiner Memoiren engagierte. Trotz all der Schwierigkeiten und Schicksalsschläge, die sie aufgrund ihrer internationalen Herkunft erlebte, gelang es Freimane nach dem zweiten Weltkrieg, sich in den Bereichen Kunst, Film und Theater zu etablieren und sogar an der lettischen Akademie der Wissenschaften zu promovieren. Für ihr engagiertes Lebenswerk verlieh die Republik Lettland ihr 2001 sogar den Drei-Sterne-Orden und ehrt die Landesheldin zu Recht auch bei den Kulturfestspielen 2014.
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Eine Erleuchtung für Kulturbegeisterte
Selbstverständlich bleibt es im lettischen Kulturjahr nicht nur bei musikalischen Darbietungen. Daneben finden eine Reihe von Ausstellungen statt, die unter anderem mit der Verlegung der Nationalbibliothek in den Neubau Palast des Lichtes in Verbindung stehen. Das neue Bibliotheksgebäude soll durch eine Menschenkette eingeweiht werden, welche die Bücher durch einen von-Hand-zu-Hand Transfer von A nach B schleust. Damit nicht genug eröffnet im Anschluss eine historische Ausstellung, welche sich mit den vergangenen 500 Jahren des Buchdruckes beschäftigt.
Für Kunstliebhaber könnten Events wie das Festival für zeitgenössische Kunst Survival Kit und die Ausstellung Bernsteinstraße, die sich mit Artefakten und Schmuckstücken aus Bernstein beschäftigt, äußerst interessant werden. Darüber hinaus haben Rigas Kreativviertel ein spezielles Kunstprogramm vorbereitet, das ebenfalls mit einer Menge an Veranstaltungen und Galerien lockt.
Wer danach immer noch nicht genug von dem kulturellen Treiben der lettischen Hauptstadt hat, der kann sich zudem den Lichtspektakeln hingeben, bei denen zum einen die Tradition der Sommersonnwende und zum anderen das Lichtfest im Herbstmonat November genauer beleuchtet wird. Zu entdecken gibt es also viel im kommenden Kulturjahr des Baltikums. Wer daher gerne live bei einem der Events dabei sein möchte, der kann schnellstens einen Flug nach Riga auf www.flug24.de buchen, ehe die besten Flug- und Sitzplätze schon vergeben sind.
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