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(c) Pester Lloyd / 49 - 2013 NACHRICHTEN 05.12.2013

 

Aus dem Hausarrest in die U-Haft: Folgten ungarische Richter Zurufen aus der Politik?

Die ungarische Richterkammer hat sich über die Einmischung des Fraktionschefs der Regierungspartei Fidesz, Antal Rogán, in ein laufendes Verfahren beschwert. Rogán nannte die erstinstanzliche, nicht rechtskräftige Verurteilung der Slowakin Eva Rezesová wegen der grob fahrlässigen Verursachung eines tödlichen Verkehrsunfalls zu einer sechsjährigen Haftstrafe, zunächst ausgesetzt zu einem Hausarrest mit elektronischer Fußfessel, ein "Luxusurteil", das die vier Todesopfer und ihre Angehörigen verhöhne.

 

In einer Videobotschaft sprach Rogán davon, dass das Urteil "inakzetabel" sei, es kann nicht sein, dass die Frau (Freundin eines der reichsten Slowaken) in einem luxuriösen Hausarrest weiterleben könne. Er wolle für ein Gesetz sorgen, dass so etwas in der Zukunft unmöglich mache. Die Richter reagierten zwar erbost: Rogán mische sich hier in ein laufendes Verfahren ein, die gestzten Maßnahmen seien alle den Gesetzen entsprechend und mit ähnlich gelagerten Fällen vergleichbar. Rogán wolle Einfluss auf ein Verfahren der unabhängigen Justiz nehmen, was nicht hinzunehmen sei. Doch am Dienstag hob das Gericht den Hausarrest auf und verhängten erneut Untersuchungshaft gegen die Täterin. Ihr Anwalt glaubt: wegen des öffentlichen Aufruhrs, das Gericht sieht Fluchtgefahr.

red

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