THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 06 - 2014   NACHRICHTEN 04.02.2014

 

Nach Ultimatum jüdischer Organisationen: Okkupationsdenkmal in Ungarn vorerst gestoppt

Nach Berichten verschiedener Medien, wird die Errichtung des umstrittenen Okkupationsdenkmals auf einen unbestimmten Termin - nach den Wahlen im April - verschoben und nicht, wie ursprünglich geplant, zum 70. Jahrestag des Einmarschs deutscher Truppen in Ungarn am 19. März eingeweiht.

Offiziell könnte man die Maßnahme mit eingeschränkten Finanzressourcen begründen, dahinter steckt aber vor allem der konsequente Gegenwind seitens der Vereinigung der jüdischen Organisationen des Landes, MAZSIHISZ, die der Regierung ein Ultimatum zur Korrektur ihrer Ambitionen gestellt hatte, anderfalls sie aus den gemeinsamen Veranstaltungen zum offiziellen Holocaust-Gedenkjahr aussteigen würde. MAZSIHISZ kritisierte nicht nur die historische Relativierung, die das Denkmal laut dem vorliegenden und beschlossenen Entwurf bedeutet, sondern auch offen revisionistische Äußerungen eines staatlichen Institutlseiters (siehe hier). Auch Gespräche mit Fidesz-Fraktionschefs Rogán und zuletzt mit "Kanzleramtschef" Lázár brachten kein Einlenken der Verbände.

Die Regierung hat nun offenbar Angst, dass die Debatte um das Denkmal ihr Ziel, sich international als konsequenter Kämpfer gegen Antisemitismus und Rassismus darzustellen, nachhaltig gefährden könnte. Die grundsätzliche historische Fehlpeilung und Weißwaschaktion der Horthy-Ära ist damit jedoch nicht korrigiert, lediglich verschoben.

Die Pressemeldungen beziehen sich auf Informationen aus “Orbáns Umfeld”, offiziell dementierte Fraktionschef und Bürgermeister des V. Bezirks, in dem das Denkmal stehen soll, die Gerüchte.

Weiteres zur Denkmaldebatte

red.

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