THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 17 - 2014   NACHRICHTEN 22.04.2014

 

Ungarische Nationalbank kaufte Guarneri-Geige, Kunstwerke und Immobilien für mehrere Hundert Millionen Euro

Die seit einem Jahr unter Leitung von Ex-Nationalwirtschaftsminister György Matolcsy (Foto) und damit vollständig und Fidesz-Parteikontrolle stehende Ungarische Nationalbank, MNB, macht durch ungewöhnlich hohe Ausgaben für die Anschaffung von Kunstgegenständen auf sich aufmerksam. Die oppositionelle MSZP prangerte die "himmelschreiende" Verschwendung von Nationalvermögen durch den Ankauf u.a. einer Guarneri-Violine (angeblich für 4 Mio. EUR bei einer Auktion am Dorotheum Wien erworben), eines Gemäldes von Pieter Breugel d.Ä. (derzeit in Leihbesitz des Museums der Schönen Künste Budapest) sowie weiterer Kunstwerke und Immobilien in einer Gesamthöhe von 140 Milliarden Forint (456 Mio. EUR) an und fordert die sofortige Einstellung der "mysteriösen Politik". Offenbar glaube Matolcsy, die Vermögenswerte der Nationalbank stünden nun "zu seiner persönlichen Verfügung".

 

Die Antwort der MNB: eine Anzeige gegen das Medienportal index.hu, das die Geschichte publizierte und daraufhinwies, dass die Bewertung und Beschaffung vollkommen intransparent geschehe und man sich vor allem Informationen über die Begünstigten der bei solchen Einkäufen üblichen Vermittlungsprovisionen wünsche. Einige Unterstellungen seien "falsch" und der Bericht würde zudem "das öffentliche Vertrauen in die staatliche Institution untergraben", so die MNB. Die linke Opposition weist daraufhin, dass die kolportierten Summen genügen würden, um die Lasten der vielen Forex-Schuldner nachhaltig zu verringern und man nun noch genauer erkenne, welche Prioritäten die Orbán-Regierung setzt.

red.

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