THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 34 - 2014   NACHRICHTEN   17.08.2014

 

Ungarn zahlt 6 Millionen Euro für ein paar Stunden Red Bull Air Race in Budapest

Seit 2003 machte die vom Salzburger Brausehersteller Red Bull installierte Kunstflieger-WM in Budapest Station. Die Kulisse im Donaupanorama rund um die Kettenbrücke (die, wenn es der Wasserstand zulässt, dabei unterflogen wird) und mitten im Stadtzentrum war spektakulär, der Besucherandrang enorm, gleich im ersten Jahr gewann zudem der Ungarn Peter Besenyei die Rennserie und wurde danach noch dreimal in Serie Zweiter sowie einmal Dritter. 2010 stellte Red Bull die defizitäre Rennserie erstmal ein.

Doch für 2014 überlegte sich der neue Generaldirektor der Red Bull Air Race GmbH, Erich Wolf, Generalmajor a.D. des österreichischen Bundesheeres, eine Neuerung: die Austragungsorte hatten ein Startgeld zu entrichten, rund 2 Mio. EUR kamen so jährlich auf Budapest zu, 2014 fiel das Event daher ins Wasser, die angespannte Haushaltslage oder - um genauer zu sein - die Priorität anderer Projekte, setzten der Tradition zunächst ein Ende.

 

Dem aktuellen Amtsblatt entnehmen wir nun die Mitteilung, dass ein Regierungsdekret die "Sicherstellung der Red Bull Air Race Weltmeisterschaft im Kunstflug zwischen 2015 und 2017" anweist. Dafür werden insgesamt 6 Mio. EUR aus dem Staatshaushalt zur Verfügung gestellt, gerade genug, um die Startprämien an den Veranstalter zu bezahlen. Die drei großen Musikfestivals Sziget, Volt und Balaton Sound erhalten vom Staat übrigens zusammen ca 1,6 Mio. EUR, zahlen aber Mieten und Stadtreinigung etc. selbst. Die Kultur-Events ziehen in Summe das Vielfache an Menschen (inkl. Übernachtungen) an und dauern zusammen zwei Wochen im Jahr, nicht nur ein paar Stunden.

Doch etwas Brot und umso mehr Spiele scheint den Machthabern in Budapest wieder wichtiger als die nach wie vor extrem angespannte Budgetlage oder die sinnvolle Verwendung der Mittel zu sein. Offensichtlich ist es auch, dass hinter diesem Event geschäftliche Interessen gut vernetzter Beteiligter stehen, als Partner für die Salzburger wurde wohl nicht grundlos die Hungaroring Kft. eingesetzt. Interessanterweise wusste Air-Race-Chef Wolf schon Ende 2013, dass "2015 oder 2016 Budapest wieder Bestandteil des Programms sein wird", wie er gegenüber dem
Magazin speedweek.com erklärte.

red.

 

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