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(c) Pester Lloyd / 04 - 2015   NACHRICHTEN   21.01.2015

 

Relatives Wahlrecht: Kandidatenschwemme in Veszprém, Oligarch verzichtet

Am Montagnachmittag lief die Frist zur Registrierung von Kandidaten für eine in Veszprém am 22. Februar fällige Nachwahl für das nationale Parlament. Dabei wird darüber entschieden, wer das freigewordene Mandat von EU-Kommissar Navracsics erhält und auch, ob die Regierungspartei FIDESZ-KDNP ihre 2/3-Mehrheit wiedergewinnen kann, die sie nach dem kürzlichen Tod eines ihrer Abgeordneten (Nachwahl hierzu später) verloren hatte.

Abb.: www.veszpremnews.hu

Zwar betont Fidesz bei jeder Gelegenheit, dass es "ausschließlich um die beste Politik für Veszprém" ginge, doch scheint man hinter den Kulissen alles in Bewegung zu setzen, um sich das Mandat zu sichern. Binnen 24 Stunden vor Ablauf der Anmeldefrist sprang die Zahl der Kandidaten von 9 auf 26, wobei teilweise völlig unbekannte Personen auftauchten, die noch nie öffentlich in Erscheinung getreten sind und der Wahlkommission ihre Unterlagen, samt der 200 notwendigen Unterstützerunterschriften überreichten.

 

Fidesz hatte die Anmeldehürde (vorher waren es 500) im Zuge der Wahl"reform" extra niedriger gelegt, was man zwar als demokratischer verkaufte, aber nur den Sinn hatte, in "Battlegrounds" durch die Anmeldung von Fake-Kandidaten die Stimmen der Opposition aufzusplitten. Denn zum Wahlsieg genügt, auch anders als früher, heute die relative Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei 26 Kandidaten wären also - zumindest theoretisch - auch um die 4% ausreichend, wenn alle anderen Kandidaten jeweils knapp darunter lägen. Freilich wird sich der Kampf auf den Kandidaten Nummer 17 und 14 zuspitzen, also den Regierungskandidaten und den "unabhängigen" Unternehmer, der als Anwärter mehrerer Linksparteien antritt. LMP und Jobbik werden "ihren" Lagern jeweils einige Prozentpunkte Stimmen absaugen und Árpád Kásler ist ein weiterer C-"Promi" angetreten, nämlich der Chef der nationalistischen "Die Heimat ist nicht zu verkaufen"-Anti-Bankenbewegung.

Immerhin scheint ein Kelch vorerst an den Veszprémern vorbeizugehen, denn der Ex-Fidesz-Schatzmeister, führende Oligarch des Landes und seit Neuestem Orbáns liebster Feind, Lajos Simicska, scheint auf der Kandidatenliste nicht auf, die wir Interessierten hier in Gänze übermitteln.

 

1. Tóth Tibor független (független = unabhängig)
2. Turcsán Mihály független
3. Wiezl Zoltán (OCP)
4. Tarczi János független
5. Radics Izabella független
6. Orsos Zsuzsanna (Magyar Demokráciáért és Hazáért)
7. Bognár János független
8. Ács László (Zöldek Pártja)
9. Gerstmár Ferenc (LMP)
10. Dr. Bosze Ferenc független
11. Varga Péter Miklósné (Aquila párt)
12. Papp András Pál független
13. Eros Szabina független
14. Kész Zoltán független
15. Szentpáli Kolos (Magyar Munkáspárt)
16. Dr. Varga-Damm Andrea (Jobbik)
17. Némedi Lajos (FIDESZ-KDNP)
18. Karancsi Tibor független
19. Samu László független
20. Varga József (MCF-ÖMP)
21. Szepessy Zsolt független
22. Horváth Lajos független
23. Daróczi Alexandra független
24. dr. Mándi Sándor független
25. Boros Gyula független
26. Kásler Árpád (A Haza Nem Eladó Mozgalom)

Zum Thema:

Kampf gegen die Fidesz 2/3-Mehrheit in Veszprém: Linke nominiert neoliberalen Unternehmer

Battlefield Veszprém: Oligarch will Orbán 2/3-Mehrheit entreißen

red.

 

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