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(c) Pester Lloyd / 10 - 2015    NACHRICHTEN      02.03.2015

 

Orbáns Wählerreserve: Über 670.000 Menschen erhielten seit 2010 den ungarischen Pass

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Mittlerweile haben 710.000 Menschen, überwiegend aus Ungarns Nachbarländern, einen Antrag auf Erteilung der ungarischen Staatsbürgerschaft nach vereinfachtem Verfahren gestellt. Das teilte der zuständige Staatssekretär János Árpád Potápi bei einer parlamentarischen Anhörung mit. 670.00 davon seien genehmigt worden, 66% davon leben in Rumänien, 17% in Nordserbien (Vojvodina), 14% aus der Westukraine, die damit proportional zur Zahl der ethnischen Ungarn, den größten Anteil stellen.

Einige Zehntausend nutzten den neuen EU-Pass zur Auswanderung, rund die Hälfte davon in westliche EU-Länder. Orbán fordert gleichzeitig einen "totalen Einwanderungsstopp" vor allem für "Wirtschaftsflüchtlinge".

Rund 130.000 der "Neubürger" beteiligten sich 2014 an der ungarischen Parlamentswahl, rund 95% der abgegebenen Briefwahlstimmen entfielen auf Fidesz, was Orbáns Partei einen zusätzlichen Parlamentssitz sicherte und der Pass-Aktion den Ruf einbrachte, Orbán schaffe sich damit eine 5. Kolonne.

Vor allem aus der Ukraine, aber auch aus Serbien werden massive Missbrauchsfälle gemeldet, allerdings von den Behörden unterdrückt. Danach sollen "Zehntausende" Anträge ohne die erforderlichen Voraussetzungen (Sprache, Vorfahren) gestellt und genehmigt worden sein, wobei in- und ausländische Vermittler und Anwaltsbüros als Mittelsmänner gegen Geld agierten.

 

In diesem Jahr wird das Budget für die "Unterstützung der ungarischen Gemeinden im Ausland" vervielfacht, von 3 auf 58 Mio. EUR, teilte Potápi weiterhin mit. Neben den Vor-Trianon-Ländern werden insgesamt 24 Länder mit "Sprachkursen", "Austauschprgrorammen" und verschiedenen Fördermitteln bestückt, wobei der Schwerpunkt diesmal auf Zypern, Griechenland, Italien, Spanien und Portugal gelegt werden soll, Ländern mit sehr sehr kleinen ungarischen Gemeinden und keinen traditionellen ethnischen Minderheiten. Die Oppsition hegt daher den Verdacht, dass die Gelder vor allem ungarischen "Nationalitätenfunktionären" als Taschengeld für Touren ans Mittelmeer dienen sollen.

Hintergrund:

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red
 

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