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(c) Pester Lloyd / 11 - 2018 POLITIK 20.03.2018
Ungarns Parlamentspräsident warnt vor "Weltregierung", Demos in Slowakei von Soros gesteuert
Ungarns Parlamentspräsident László Kövér ist eine besonders grelle Leuchte im ungarischen Lampenladen. Er ist der einzige Parlamentspräsident Europas, der offen gegen den Parlamentarismus ist. Seine Ansichten zu Demokratie und Rechtsstaat haben zumindest etwas Aufrichtiges. Während Orbán und dessen Gefolgsleute noch immer herumeiern und immer wieder behaupten, sie würden Demokraten und Europäer sein und wahrscheinlich sogar die besten unter ihnen, macht Kövér gar kein Hehl aus seiner Abscheu gegenüber demokratischen Prinzipien.
Soros ante portas: Kövér erklärt dem TV-Pöbel, was Sache ist.
Dass er sich eine bis an die Zähne bewaffnete Garde zugelegt hat und seine Arbeit vor allem in der Erteilung von Hausverboten gegen Pressevertreter und die Verhängung von Geldstrafen für vorlaute Oppositionsabgeordnete sieht, rundet das Bild dieses gestrengen Schäfers der ungarischen Nation ab. Als Hobby fährt er gerne mal in die besetzen ungarischen Gebiete in Rumänien, um dort Nazidichter zu ehren oder selbstgebastelte Fahnen zu schwenken. Israels Parlament hat ihn zur persona non grata erklärt, ein Beweis dafür, dass er der jüdischen Weltverschwörung auf die Schliche gekommen sein muss. Einen weiteren lieferte er dieser Tage:
"Ethnische Mehrheiten und Minderheiten werden von einer Weltregierung bedroht", sagte László Kövér auf einer Konferenz am Wochenende. "Das Ziel dieser Regierung ist es, Gesellschaften ohne Identität zu schaffen". Die "künftigen Kolonialisten werden die Köpfe der Menschen und Gemeinschaften besetzen und sie so unterwerfen." Sie "wollen sie ihrer religiösen, nationalen, familiären, ja sogar sexuellen Identitäten berauben, damit sie nicht länger ihre eigenen Interessen erkennen, ausdrücken und durchsetzen können." Nur ein Zusammenrücken aller bedrohten Völker gegen diese "kommende Versklavung", die freilich "im Westen schon weit fortgeschritten" sei, helfe, diese aufzuhalten. Wer die Figuren in dieser neuen Weltregierung seien, wollte Kövér nicht konkret benennen. Es seien indes "all jene Führer, die globale Interessen vor jene ihrer Völker stellen" und so die "natürliche Ordnung" gefährden.
Im TV erläuterte er kürzlich auch die Äußerungen Orbáns hinsichtlich der Proteste in der Slowakei. Bekanntlich wurde dort ein Journalist ermordet, der Korruptionsfälle aufdeckte, solche, die bis tief in die Regierungspartei und weit in die Nachbarländer reichen. Orbán kommentierte den Aufschrei der Bürger danach umstandslos als "von den Kreisen gesteuert, die ein Interesse daran haben, stabilen Regierungen zu schaden". Sozialdemokrat Fico, der seinen Rücktritt ankündigte, ist vom früheren Erzfeind nämlich zum Verbündeten Orbáns mutiert, nachdem er eingesehen hat, dass das Ausplündern des Volkes und das Regieren über den kurzen Dienstweg lohnender und effizienter ist als die Mühsal von Rechtsstaat und Demokratie. Kövér kommentierte, dass in der Slowakei "Soros vor der Tür" stehe, was man ja an den "inszenierten Aufmärschen" erkennen könne. Ermordeter Journalist? Wird nicht erwähnt. Es sei lediglich wichtig, dass "diese Kräfte bei uns keine Chance bekommen", auch wenn sie "die Opposition finanzieren". Danke für die Aufklärung Laci-Bácsi.
Best of Kövér:
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red.
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