(c) Pester Lloyd / 05 - 2011
NACHRICHTEN 30.01.2011
Stärkstes Erdbeben in Ungarn seit 1985
Ein für mitteleuropäische Verhältnisse
sehr starkes Erdbeben hat sich am Samstagabend gegen kurz vor 19 Uhr im westlichen Ungarn ereignet. Das Epizentrum der Erschütterung lag ca. 70 km westlich von Budapest und 33 km von
Székesfehérvár, nahe der Stadt Oroszlány und der Gemeinde Kecskéd unweit von Tatabanya, einer traditionellen Bergbauregion. Das nationale Katastrophenzentrum meldet unter
Berufung auf das seismologische Institut der Akademie der Wissenschaften eine Stärke von 4,7 nach Richter, was demnach das stärkste Erdbeben in Ungarn seit 1985 darstellt. Verletzte oder
größere Zerstörungen wurden bisher nicht gemeldet. Die Angaben über die Tiefe des Bebens schwanken zwischen 1,3 und 20 km. Amerikanische Wissenschaftler stuften die Stärke bei 4,3 ein.
Der gelbe Stern markiert das Epizentrum des Bebens, die s/w-Kreise sind zwei amtliche Messstellen.
An einigen Häusern, Schornsteinen und einer Kirche wurden jedoch Risse festgestellt, auch
Dachziegel lösten sich durch die Erschütterungen, die nach Augenzeugenberichten deutlich spürbar und durch wackelnde Lampen und Gegenstände auch sichtbar waren. Augenzeugen
berichten gegenüber dem Europäischen Erdbebencenter sogar von "starkem Schwanken der Decke", Leute seien vom "Stuhl gefallen". Ein Zeuge im 30 km entfernten Páty berichtet
davon, dass er sich in seinem Sessel wie in einem Boot fühlte, einer Dame in Komárom wurde ihre Couch zur Hängematte. Sogar in Budapest wollen Einige ein "starkes
Schwanken" bemerkt haben. Das Katastrophenamt hat eine umfassende statische Prüfung von Brücken, Tunneln und Unterführungen in der Region des Epizentrums angeordnet, um
sicherzustellen, dass diese weiter verkehrssicher sind. Eine Regionalzeitung spricht von der Sperrung einiger Häuser in Oroszlány wegen Einsturzgefahr.
Wissenschaftliche Informationen und weitere Zeugenaussagen zum Erdbeben http://www.emsc-csem.org/Earthquake/earthquake.php?id=207827#testimonies
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