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(c) Pester Lloyd / 14 - 2011  NACHRICHTEN 05.04.2011

 

Zypriotische Briefkästen

Ungarischer MOL werden Aktientricks in Kroatien vorgeworfen

Die Aktien des kroatischen Mineralölkonzerns INA sind derzeit vom Handel ausgesetzt, die Generalstaatsanwaltschaft führt strafrechtliche Ermittlungen gegen die MOL wegen des Verdachts auf kriminelle Machenschaften beim Erwerb von Aktien des ehemaligen Staatskonzerns.

Dieser ist seit ca. 3 Jahren zu knapp der Hälfte von der ungarischen MOL (47,26%) kontrolliert wird, ebenfalls knapp die Hälfte befinden sich weiter in Händen des Staates bzw. in denen von staatlich kontrollierten Pensionsfonds (48,89%), der kleine aber entscheidene Rest ist in Streubesitz, den die MOL gerne kaufen würde.

Die Vorwürfe, die über Medien verbreitet wurden, lauten dahingehend, dass sich die MOL Tarnfirmen auf Zypern bedient, um über die und amerikanische Brokerfirmen INA-Aktien zu erwerben. Auch soll einer der reichsten Untwerletgrößen der Slowakei sich in das Geschäft eingeschaltet haben, ein Zusammenhang zwischen diesem und der MOL konnte jedoch bisher nicht nachgewiesen werden. Die Tageszeitung Vecernji List bezieht sich bei diesen Verdächtigungen auf Quellen aus der kroatischen Privatisierungsagentur. Ministerpräsidentin Jadranka Kosor will zunächst die Ermittlungsergebnisse abwarten, stellte aber bereits in Aussicht ein Gesetz zu schaffen, dass die Möglichkeiten des "Privatzbesitzes" von Anteilen an der INA limitiert, ähnlich wie es die Ungarn mit ihrer Lex MOL bereits im Abwehrkampf gegen die Übernahmeversuche der OMV aus Österreich taten. MOL hält, gemeinsam mit der OTP Bank, der Erste Investment, der ING Bank 49,08% der Anteile, möglich, dass Kroatien genau bei 49% die Grenze zieht.

 

Zwar hat die MOL trotz ihres Minderheitsanteils im Management der INA das vollständige Sagen, strategische Entscheidungen, wie z.B. die Veräußerung von Anteilen, Sparten oder Zukäufe, kann sie jedoch nicht ohne Zustimmung Kroatiens fällen. Gleiches verbittet sich die MOL übrigens auch im eigenen Hause durch andere Investoren. So hat man einen 22%igen Aktienanteil der russischen Surgutneftegas (den diese von der OMV erworben) bis heute nicht ins Aktionsärsregister eingetragen, weil man Angst vor einer feindlichen Übernahme hat. MOL wirft seinerseits Spekulanten vor, den Preis für INA-Aktien in die Höhe zu treiben und wandte sich ebenso an das kroatische Wettbewerbsamt.

Der Vowrwurf mit den Scheinfirmen auf Zypern der staatsnahen MOL, entbehrt insofern nicht einer gewissen Ironie, da genau dieser Vorwurf auch Zentralbankchef András Simor gemacht wurde, den der damals noch oppositionelle Fidesz daraufhin zum “Off-Shore-Ritter” stempelte.

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