(c) Pester Lloyd / 28 - 2011 WIRTSCHAFT 14.07.2011
Gentech-Skandal in Ungarn weitet sich aus
Der Skandal um gentechnisch veränderten Mais im
eigentlich gentechnikfrei gedachten Ungarn hat weit größere Ausmaße als es die Regierung zunächst für möglich hielt. War zunächst von 400 Hektar die Rede,
auf denen Mais, das dem Monsanto-Gensaatgut sowie dem eines anderen Hersteller entsprang, vernichtet wurde, sind es nun bereits 950 Hektar und - so der
Minister am Donnerstag im Fernsehen: "2.500 weitere Hektar sind von den kontaminierten Samen betroffen und werden von den
Behörden derzeit untersucht." In den meisten Fällen macht die Durchmischung mit Gentech-Saatgut nur rund ein Promille des Gesamtbestandes aus, was aber genügt von
einer Verunreinigung zu sprechen, die gesetzlich nicht gedeckt ist.
Die Gentechnikfreiheit Ungarns wurde fraktionenübergreifend noch in die alte Verfassung
auf- und jetzt übernommen. "Gentechnische Kontamination" wird jedoch bald als Straftat eingestuft, kündigte Landwirtschaftsminister Fazekas angesichts des jüngsten Skandals
an. Konsequenterweise müsste die Regierung auch Notschlachtungen anordnen, sollte der Gentech-Mais als Futtermittel in die Tierzucht gelangt sein.
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