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(c) Pester Lloyd / 15 - 2012     WIRTSCHAFT   11.04.2012

 

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Bürger in Ungarn sollen Staatsanleihen kaufen

Die Regierung hat einen Maßnahmenkatalog verabschiedet, um die Nachfrage nach ungarischen Staatsanleihen bei Privatanlegern anzukurbeln. Die Dringlichkeit mit der die Sache angegangen wird, lässt Beobachter mutmaßen, ob hier bereits ein Notplan anläuft, der Finanzierungsausfälle für den Schuldendienst durch das für möglich gehaltene Scheitern bzw. die noch längere Verzögerung von IFW-Gesprächen ausgleichen sollte.

Im ungarischen Amtsblatt wurde kurz vor Ostern die Bereitstellung von 1,96 Milliarden, rund 6,5 Mio. EUR, aus einem Sonderfonds des Ministepräsidenten für "außerordentliche Ausgaben" bekannt gegeben. Mit dem Geld soll unter anderem das IT-System der Staatsschuldenagentur aufgerüstet werden, um auch zum "Einzelhandel" mit Staatspapieren befähigt zu werden, der Rest der Summe soll in eine Art Road Show gesteckt werden.

Eine österreich-ungarische Kriegsanleihe aus dem Ersten Weltkrieg. Ginge ja auch ohne Österreich, im Krieg “gegen Schulden und Spekulanten” ist man ohnehin. Klicken zum Vergrößern.

Weiter heißt es, dass "sämtliche Angestellte des öffentlichen Dienstes dazu ermutigt werden sollen "bis zum 31. Mai Staatsanleihen zu zeichnen". Wie diese "Ermutigung" konkret aussieht, wurde nicht bekannt, doch wird befürchtet, dass der Staat, sollte die Finanzierung an den internationalen Finanzmärkten irgendwann zusammenbrechen, weil Ungarn sich nicht als verhandlungswillig erweist, Teile der öffentlichen Gehälter, aber womöglich auch private Sparguthaben in eine Art Volksansleihe "umwandeln" könnte.

Die Regierung dementierte bisher offiziell solche Überlegungen als "Kampagne der Feinde Ungarns", doch gibt es eine Reihe ernstzunehmende Anhaltspunkte auch auf Regierungsseite, die wir hier aufbereitet haben.

Mehr zur Wirtschaftslage im RESSORT WIRTSCHAFT

pk / red.

 

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