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(c) Pester Lloyd / 39 - 2012   NACHRICHTEN 25.09.2012

 

Giftschlammfabrik MAL in Ungarn vor Übernahme durch den Staat?

Der größte ungarische Aluminium-Hersteller, die MAL Zrt. in Ajka, steckt in finanziellen Schwierigkeiten und sieht sich einem Insolvenzverfahren ausgesetzt. Gleichzeitig erklärte die Regierung das Unternehmen als eines von “außerordentlicher, strategischer Bedeutung”, was laut Gesetz besondere staatliche Interventionen bis hin zur Komplettübernahme ermöglicht, was aber für die Gläubiger meist auch bedeutet, dass sie auf dem Großteil ihrer Forderungen sitzenbleiben.

Die MAL wurde aufgrund der durch die Rotschlammkatastrophe verursachten Umweltschäden mit einer Geldstrafe von 135 Milliarden Forint belegt (über 400 Mio. EUR). Heute begann am zuständig gemachten Gericht in Veszprém der Prozess gegen 15 mutmaßlich Verantwortliche der Katastrophe.

Alles zur Giftschlammkatastrophe mit zehn Todesopfern im Oktober 2010 und den nachfolgenden Ereignissen hier.

Die MAL hatte 2011 Umsätze von 32.7 Milliarden Forint, eine Weile stand das Unternehmen unter staatlicher Kuratel, so sollte der Mittelabfluss für die Bedieung von Schadensersatzforderungen verhindert werden. Private Schadensersatzklagen sind immer noch anhängig, einen gerichtlichen Schuldspruch zur Verursachung gibt es bis heute nicht. Da das geborstene Rotschlammbecken durch die Aufsichtsbehörden genehmigt war, ist eine Mithaftung des Staates wahrscheinlich, weshalb ein dahingehendes Urteil bisher unterdrückt wurde. Das MAL-Management, das der "linken" Landesehälfte zugeordnet wird, spricht bis heute von einer "Naturkatastrophe".

Die Firma erkannte den Regierungsentscheid am Freitag an und gab bekannt, einen Reorganisationsplan entworfen zu haben, der das Unternehmen wieder auf die Beine bringen soll. Der Regierungsentscheid gibt der Firma die Möglichkeit, „die Gläubiger davon zu überzeugen, diesen Plan zu unterstützen, was einen erheblichen Anteil an Jobs sichern würde“, sagte das Unternehmen, das für rund 3000 Arbeitsplätze verantwortlich zeichnet.

 

MAL fügte hinzu, dass man immer noch auf die Unterschrift des Schuldentilgungsplans seitens Bakonyi Erömü, dem Kraftwerk, das die Firma mit dem für die Produktion notwendigen Wasserdampf versorgt, warte. Der Reorganisationsplan wurde bereits durch eine der großen vier Prüf-Firmen testiert. Bakonyi Erömü, ein Unternehmen des regierungsnahen Oligarchen Demján, wird ebenfalls vom Staat (MVM) übernommen werden, der auf diese Weise die ausstehenden Forderungen einstreifen kann, ohne sich weiter mit dem Schuldner beschäftigen zu müssen.

m.b.

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