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(c) Pester Lloyd / 15 - 2013   NACHRICHTEN 08.04.2013

 

Gezerre um "Bleibezwang" für Studenten in Ungarn

Im Gezerre um den "Bleibezwang" für Studenten, die staatlich finanzierte oder teilfinanzierte Studienplätze in Anspruch nehmen, hat die Regierung nun einen "Kompromiss" vorgeschlagen. Die Verpflichtung, nach dem Abschluss das Doppelte der Studienzeit in Ungarn arbeiten zu müssen, andernfalls die gesamten Ausbildungskosten selbst zu bezahlen sind, soll nun nicht mehr Teil eines Studentenvertrages sein, sondern nur in einer "Erklärung" vom Studierenden bestätigt werden. Das Kalkül: wo kein Vertrag, da kann auch kein Verstoß gegen EU-Recht. Ohnehin, so die Anmerkung des zuständigen Staatssekretärs Klinghammer, im Anschluss an ein Treffen mit Vertretern der Uni-Dozenten-Gewerkschaft (die Studierendenvertreter HÖOK hatten aus Protest die Verhandlungen verlassen, kündigten aber ihre "informelle" Rückkehr an), ohnehin könne man über die Datenbanken ersehen, welche Studenten zur Zahlung bzw. zum Bleiben verpflichtet seien.

 

Auch müsse das "Abarbeiten" der Studienförderungen nun nicht mehr unmittelbar nach Studienende einsetzen, sondern die Absolventen sollten "innerhalb der darauffolgenden 10-12 Jahre die gleiche Zeit für ungarische Unternehmen im Lande arbeiten, die sie studiert" hatten. Die “Halbierung” dese Bleibezwanges klang schon vor einem Monat als Kompromiss an. Wer das nicht macht, soll seine Ausbildung bezahlen, einschließlich einer jährlichen Inflationsanpassung (also bei 10 Jahren macht das rund ein Drittel bis zur Hälfte mehr aus), aber zinsfrei, zurückzahlen. Das Problem sei ohnehin zu vernachlässigen, da nur rund 2% der Ungarn das Land zum Arbeiten im Westen verlassen. (also rund 200.000 Personen, das Wirtschaftsminister sprach von 500.000 in den letzten 2 Jahren).

Die Regelung hatte zu Studentendemonstrationen und internationalen Protesten geführt.

red.
 

 

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