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(c) Pester Lloyd / 40 - 2013   NACHRICHTEN   01.10.2013

 

Parlament hilft Bürgermeister: Skigebiet in Budapest über nationale Gesetzgebung realisiert

Die Fidesz-Bezirksregierung des XII. Budapester Bezirkes hat sich Rückendeckung von ihren Kollegen im nationalen Parlament geholt und das umstrittene Projekt eines aus öffentlichen Geldern finanzierten Skigebietes, mit Parkplatz, Hotels und Gastronomiebetrieben sowie Kirche auf dem Normafa-Berg per Gesetz genehmigen lassen.

Eingebracht wurde der Entwurf von Innenminister Sándor Pintér, der mit dergleichen Sachen eigentlich ressorttechnisch nichts zu tun hat, aber dessen (angeblich ehemalige) Sicherheitsfirma auf Aufträge bei der wohl notwendigen Baustellensicherung hoffen darf. Er erklärte bei der Einbrinung des Gesetzes über die "Errichtung eines Wintersportkomplexes" an dem 300 Tage im Jahr schneefreien 470-Meter-Berg, dass man die "Landschafts- und Naturschutzaspekte in Betracht" ziehen werde. Auch solle das Gebiet - heute ein frei zugänglicher Wald - rund um das Jahr benutzbar bleiben. Im Gesetz wird die "außerordentliche Wichtigkeit" erklärt, dass "Pflichtschüler aus Budapest" eine Möglichkeit bekommen "im Rahmen des Schulunterrichts Ski fahren lernen" können. Warum das wichtig sein soll, erklärt das Gesetz nicht.

 

Zunächst hatten Oppositionelle das Projekt bekämpft, bei dem es sich ihrer Ansicht nach nur wieder um eine Verschwendung von Steuergeldern zu Gunsten der Klientel der Regierungspartei handelt, die dafür sogar bereit sei eines der letzten Naturrefugien der Hauptstadt zu opfern. Im Weiteren würden auch von dem Skiunterricht wiederum nur bestimmte Kreise profitieren. (eine ähnliche Widmung von Steuergeldern gibt es in vielen Bereichen, z.B. für Reitunterricht) Umweltschutzgruppen schlossen sich an und schätzen das Projekt als touristisch nutzlos und umweltseitig schädlich ein.

red.

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