THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 09 - 2014   NACHRICHTEN 26.02.2014

 

"Anschluss an die Welt": Ungarische Regierung pumpt Milliarden in die Hirnforschung

"Die Belastungen durch Gehirnschädigungen gehen zu Lasten der Zivilisation", denn diese Krankheiten gehen nicht nur auf Kosten der Wirtschaft und des Gesundheitswesens, sondern "der Gesellschaft im Ganzen", sagte MTA-Präsident József Pálinkás am Mittwoch bei der Unterzeichnung des Projektvertrages in Anwesenheit von Premier Orbán.

Ungarn möge "den Anschluss an die Welt" finden mit den 12 Milliarden Forint (rund 38 Mio. EUR), die man in den nächsten vier Jahren "erstmals in Ungarn für ein Hirnforschungsprogramm" zur Verfügung stellt, ergänzte Premier Orbán, das - wie heute bei allen wichtigen Forschungsprojekten in Ungarn üblich - von der Akademie der Wissenschaften, MTA, gesteuert wird und über das auch die Geldverteilung läuft. Mehr zum umstrittenen System MTA in diesem Beitrag.

Akademiemitglied Tamás Freund, Leiter des neuen Programmes und gleichzeitig Direktor des (MTA)-Forschungsinstituts für Experimentelle Medizin, ergänzte, dass die Behandlung von Depressionen und anderen psychischen Fehlfunktionen zu den teuersten im gesamten Medizinbereich gehören, weshalb hier ein nützliches Forschungsfeld liege und es eine "gesellschaftliche Notwendigkeit" für ein solche Programm gibt. "Europa geht einer Dekade der Hirnforschung entgegen und Ungarn hat jeden Grund dabei eine wichtige Rolle zu spielen."

 

Das ungarische Programm wurde im Fahrwasser einer 1,2 Milliarden-EUR-schweren EU-Initiative gestartet, die Gelder dort sind auf zehn Jahre konzipiert, nicht überraschend, stammt auch der größte Teil des ungarischen 4-Jahres-Budgets aus Brüssel. Die USA haben ein ähnliches Programm angekündigt, das soll doppelt so hoch dotiert werden wie das EU-Projekt.

Die Akademie will fünf Universitäten, zwei akademische Institute (des MTA), das Nationale Neurchirurgische Institut (des MTA) sowie den führenden Pharmahersteller des Landes, Richter Gedeon, einbinden. Projektleiter Freund verwies bereits auf erste Erfolge, an die man anknüpfen könne, so seien ungarische Forscher an den jüngsten Entwicklungen bei der Parkinson-Forschung beteiligt, wo man Linderung durch die Stimulation tiefer Hirnregionen mit Hilfe eines bionischen Chips erreiche. Diese Forschung solle auch im Kampf gegen Epilepsien eingesetzt werden.

red.

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