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(c) Pester Lloyd / 11 - 2014 NACHRICHTEN 11.03.2014
"TV2 machts besser...": Staatliche Anzeigenflut bei ungarischem TV-Sender
Kaum drei Monate ist der ehemalige ProSiebenSat1-Sender TV2, die Nummer 2 im ungarischen TV-Markt, in den Händen neuer Besitzer, schon vermehren sich die Werbeeinschaltungen von Regierungsbehörden und staatlichen Firmen explosionsartig. Damit erhärtet sich der Verdacht, dass das "Management Byout" eine Aktion fidesznaher Kreise war, die sich den Kaufpreis vom Alteigentümer zunächst kreditieren ließen, um ihn dann aus gestiegenem Werbeaufkommen zu refinanzieren.
Um das Fünfzigfache stiegen zu Jahresanfang, laut bei der Medienbehörde abrufbarer Statistiken, die Werbeumsätze der staatlichen Post, Elektrowerke MVM und der Lotteriegesellschaft, im Stundentakt lässt die Regierung ihr "Ungarn macht´s besser" über den vorher eher als liberal (also regierungsfeindlich) eingestuften Sender flimmern. Letzteres ist besonders heikel, da die Privatsender eigentlich Parteienwerbung boykottieren, der Regierungsslogan aber Deckungsgleich mit dem Fidesz-Slogan ist. Natürlich beschwert sich die linke Opposition daher über illegale Wahlfinanzierung aus Steuergeldern und den Erwerb eines Fernsehsenders, also privater Medienmacht mit öffentlichen Mitteln. Ein Sendersprecher dementierte natürlich alles.
red.
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