THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 19 - 2014   WIRTSCHAFT 08.05.2014

 

MOL meldet 25% Gewinneinbruch und kauft 280 Agip-Tankstellen in Tschechien, Slowakei, Rumänien dazu

Ungarns Energiekonzern MOL, an dem der Staat seit 2011 wieder rund ein Viertel der Anteile hält, meldet für das erste Quartal 2014 einen Gewinneinbruch von 25% gegenüber dem Vorjahr. Dafür sei das "regulatorische und mackroökonomische Umfeld" verantwortlich, meldet Vorstandschef Zsolt Hernádi in einer Pflichtmeldung. Dem Unternehmen machen hohe Öl- und Gasexplorationskosten im Irak zu schaffen, die weit weniger ergiebige Lagerstätten erbrachten als erhofft, das Syrien-Geschäft ist weggebrochen, die Zukunft der kroatischen Beteiligung bei der INA, wo man knapp die Hälfte der Anteile hält, hängt wegen der strafrechtlichen Verfolgung Hernádis am seidenen Faden. Zudem schlagen hohe Investitionskosten für die Erneuerung von Raffinerien, den politisch betriebenen Ausbau der Gaslager und Rücklagen für den bald beginnenden Bau der South Stream (mit Gazprom) zu Buche. Den Hauptteil der Verluste erbrachten jedoch wieder Währungsverluste.

Konzernchef und Politikum, der von Kroatien über Interpol gesuchte MOL-Chef Hernádi und sein Minderheitsaktionär Orbán.

Der Vorstandsschef sieht die Zukunft dennoch positiv, da die "Nachfrage in den Kernmärkten" des Konzerns wieder anziehe. Vor allem aber die gestern bekannt gegebene Übernahme von 280 Agip Tankstellen in Rumänien, der Slowakei und Tschechien von der italienischen ENI stimmt Hernádi zuversichtlich, denn so folge man der geplanten Strategie die "Präsenz am Einzelhandelsmarkt im Einzugsbereich der eigenen Raffinerien bedeutend zu stärken", was die Effizienz zwischen den einzelnen Geschäftsbereichen (Förderung, Verarbeitung, Großhandel und Distribution sowie Einzelhandel) erhöhe und die Gewinnaussichten mittelfristig verbessere.

 

Durch den Deal, den Premier Orbán gestern mit dem ENI-Chef persönlich finalisierte, erhöht man seinen Marktanteil im Tankstellensegment in Tschechien auf 10% und ist damit zweitstärkster Marktteilnehmer. Derzeit hatte man lediglich 24 Slovnaft-Tankstellen, bald sollen noch weitere 125 von PAP Oil hinzukommen. In der Slowakei stockte man das Netz von 41 auf 253 auf, in Rumänien von 42 auf 189, was einen Marktanteil von 12% bedeutet. MOL will von ENI, das sein Engagement in Mittelosteuropa extrem zurückfährt, zudem einen 32,4%-Anteil an deren tschechischer Raffinerie abkaufen, allerdings steht dem noch das vertragliche Vorkaufsrecht von Unipetrol entgegen.

MOL will 300 Mrd. HUF in Ungarn investieren

red.

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