THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 32 - 2014 WIRTSCHAFT 08.08.2014

 

Brot bald 30% teurer? Bäcker in Ungarn eröffnen wieder den Preispoker

Es ist ein altes, wenn auch schmutziges Spiel. Jedes Jahr gegen Ende der Erntesaison, manchmal auch mitten im Winter, droht der Verband der Ungarischen Bäcker dem Handel und dessen Kunden mit Preissteigerungen für das Grundnahrungsmittel Brot, natürlich nur wegen äußerer Zwänge, meist dem Anstieg der Preise für Mehl, Energie und Arbeit. Und das selbst, wenn die Ernte Rekorderträge erbrachte. Dahinter steckt natürlich das Kalkül bessere Preise im Handel durchsetzen zu können und so sind die jetzt als "unumgänglich" angekündigten Erhöhungen von "bis zu 30% ab September" auch nur wieder eine Verhandlungsgrundlage.

 

Zusätzlichen Preisdruck - natürlich für den Enverbraucher - erzeugt in Ungarn der Umstand, dass in dem Land die europaweit höchsten Mehrwertsteuersätze auf Lebensmittel herrschen: 18% (DE: 7) auf einige Grundnahrungsmittel, auf alles andere 27% (DE: 19). Diese sorgen u.a. für ein lustiges Karusselwesen von Reimporteuren, das das Finanzamt jährlich bis zu 1 Mrd. EUR an sich verflüchtigender Mehrwertsteuer kostet und wahrscheinlich bei den vielen, systematisch verarmten Menschen besser aufgehoben wären, die sich ihr täglich Brot kaum noch leisten können. Die Regierung lehnt eine Angleichung der Steuersätze auf das Niveau der Nachbarn ab, weil "die EU keine weiteren Steuersätze" zulässt. Grober Unfug, sagt die, andere Länder schaffen es auch, mit drei Sätzen auszukommen. Viel eher liegt es wohl daran, wer mit wem Karussel fährt...

Mehr zum alljährlichen Kampf um den Brotpreis

Mehr zum Mehrwertsteuer-Karussell

red.

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