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(c) Pester Lloyd / 33 - 2014 WIRTSCHAFT 14.08.2014

 

Berechnungsvorschrift der Nationalbank: Belastung der Banken in Ungarn durch Forex-Gesetz steigt um 50%

Durch eine veränderte Auslegung des aktuellen Forex-Gebührengesetzes, das Banken rückwirkend ab 2004 verpflichtet, den Kunden die Differenz aus der als unrechtmäßig erkannten Anwendung von Kauf- und Verkaufskursen bei der Berechnung der Auszahlungssumme einerseits sowie der Raten und Zinsen ihrer Forex-Kredite andererseits, zurückzuzahlen, steigen die Belastungen der Banken bis zu 50%. Zunächst war man von einer Gesamtbelastung von ca. 2,2 Mrd. EUR für alle Banken ausgegangen, diese könnte nun auf über 3 Mrd. EUR anwachsen.

Allerdings legte die Nationalbank MNB nun fest, dass nicht einfach die Summe der laut Gerichtsurteil als illegal erkannten Gewinne aus obiger Berechnung dem Kunden gut zu schreiben ist, sondern rückwirkend jeder einzelne Kreditmonat mit der korrigierten Kursberechnung nachberechnet werden muss. Dadurch ändern sich nachträglich auch die Zinsansprüche und die Ratenhöhen.

 

Ungarns größte Bank, OTP, berechnete für sein Forex-Kreditportfolio bereits, dass die Belastung dadurch auf das 1,5fache der ursprünglichen Berechnung steigt. Man legte vorsorglich 200 Milliarden Forint (ca. 640 Mio. EUR) als "Risikovorsorge" beiseite, was das Ergebnise des zweiten Quartals enorm schmälert, Analysten erwarten einen historischen Rekordverlust.

Die Ratingagentur Moody´s sah sich bereits veranlasst sah, die Einstufungen der Erste Bank in Ungarn sowie der FHB um je eine Stufe herabzusetzen, weitere Institute werden folgen.

Ein weiterer großer Happen kommt gegen Jahresende auf die Banken zu, wenn dann, per Gesetz, sämtliche Forex-Kredite zu einem festgelegten Wechselkurs in Forintkredite umgetauscht werden müssen.

red

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