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(c) Pester Lloyd / 07 - 2015   NACHRICHTEN   09.02.2015

 

Vor Putin-Besuch: Ungarn hofft auf Rabatt beim Erdgas-Preis

Das regierungstreue, russische Wirtschaftsblatt "Kommersant" hat, unter Bezug auf "Fachkreise" einen Preisnachlass für russische Erdgaslieferungen nach Ungarn in Aussicht gestellt. Das könnte das Gastgeschenk sein, dass Präsident Putin bei seinem Besuch in Budapest am 17.2. mitbringt als Dank für Orbáns russlandfreundliche Politik bei South Stream, dem Atomdeal und der Ukraine-Politik. Möglicherweise könnte Putin den Rabatt aber auch Entschuldigung mitbringen, weil er den 10 Mrd. EUR-Kredit für den AKW-Ausbau von Paks zurücknehmen muss.

Ungarn muss seine in diesem Jahr auslaufenden langfristigen Lieferverträge von 1995 mit Gazprom neu verhandeln, Orbán wünschte sich eine "flexible" Lösung, die auch den Re-Export von russischem Gas beinhaltet, was von Gazprom sonst - zumindest offiziell - abgelehnt wird und bereits über die Günstlings-Firma MET auf dem grauen Markt durchgeführt wird, auch mit russischer Beteiligung.

 

Dabei könnte es um ein Modell gehen, in dem zunächst vorteilhaftere Preise als für andere westliche Abnehmer angesetzt werden, die jedoch alle paar Jahre neu fixiert werden müssten. Experten warnen davor, dass sich Ungarn damit in eine vertiefte politische Abhängigkeit von Moskau begibt. Andere Experten sprechen bei dem Gerücht jedoch eher von Wunschdenken. Die Abnahmemenge der Ungarn mit rund 6 Mrd. Kubikmeter pro Jahr sei viel zu gering, um in den für Großabnehmer üblichen Rabatt von 15% zu kommen.

Der Abkauf der E.ON-Gastöchter hätte Ungarn zudem vom "deutschen Rabatt" abgeschnitten. Durch den Rubelverfall und den anhaltend niedrigen Erdgaspreis habe Gazprom zudem nur geringen Spielraum und bevorzuge langfristige Verträge, die bestimmte Abnahmemengen zu Mindestpreisen garantieren. Ändern könnte sich das erst, wenn das South-Stream-Ersatzprojekt durch die Türkei Realität geworden sei, was aber noch mindestens 6-10 Jahre dauern dürfte.

red.

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