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(c) Pester Lloyd / 29 - 2015     POLITIK    13.07.2015

 

Neonazis griffen Flüchtlinge an Bahnhof in Budapest an und drohen mit Serie von Provokationen

29keletidemo (Andere)

Am Donnerstag fand vor dem Budapester Ostbahnhof (Keleti pu.) eine Demo der neonazistischen Organisation "64 Burgkomitate" statt.

Im Vorfeld der angemeldeten Versammlung ging eine Gruppe Neonazis auf einige Flüchtlinge los, die auf ihren Zug warteten. Als die Polizei hinzu kam, kümmerte die sich jedoch nicht um die gewalttätigen Angreifer, sondern brachte die Flüchtlinge, darunter auch Kinder, unter Zwang weg und verfrachtete sie in diverse provisorische Flüchtlingsunterkünfte. Nachfragen von Journalisten zu dem Ablauf wurden nicht beantwortet.

 

Die Gewalttäter konnten, nach Angaben eines Reportes von hvg.hu, im Anschluss an der Demo vor dem Bahnhofsgebäude teilnehmen. Motto des Aufmarsches von mehreren Hundert Personen in einschlägigen Outfits: "Die Zeit ist reif! Wir müssen uns verteidigen! Ungarn ist kein Flüchtlingslager!" Führer der Bewegung ist der ehemalige Jobbik-Abgeordnete György Gyula Zagyva. In seiner Ansprache meinte er, dass man sich "gegen die einfallenden Horden aus Afrika" wehren müsse und die Demo nur der Anfang "einer Reihe von Aktionen an der Grenze und an Flüchtlingslagern" sein wird und "überall da, wo Flüchtlinge Unterkunft erhalten." Die Masse schwenkte Jobbik-Fahnen und Árpád-Flaggen, die auch von den faschistischen Pfeilkreuzlern benutzt wurden, sie riefen "Weißes Ungarn!"

Am Rande gab es Gegenproteste von einer handvoll Aktivisten, sie hielten Schilder auf denen stand: "Während ihr hasst, helfen wir." - "Einwanderer sind keine Terroristen" und "Flüchtlinge sind auch Menschen."

Vor rund einer Woche provozierten Dutzende Neonazis Flüchtlinge und ungarische Helfer am Bahnhof von Szeged. Auf Facebook brüsten sich diverse Gruppen immer wieder, Jagd auf Flüchtlinge an der serbischen Grenze zu machen und "für Ordnung zu sorgen".

Die Ereignisse können als eine direkte Folge der
Hetzkampagne der Regierung Orbán gegen Flüchtlinge angesehen werden.

red.


 



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