(c) Pester Lloyd / 42 - 2011 WIRTSCHAFT 18.10.2011
Chipssteuer in Ungarn wird angehoben und ausgeweitet
Wegen des großen Erfolges wird die, noch nicht
einmal zwei Monate im Mat befindliche, "Chipssteuer" bald erhöht und ausgeweitet, u.a. auf sogenannte Alko-Pops (100 Forint pro Liter), Biervarianten mit
Geschmackszusätzen (35 Ft. Liter), die Strafsteuer auf verpackte Süßigkeiten steigt von 100 auf 150 Forint / kg, jene für gesalzene Snacks von 200 auf
250 Forint. Zunächst war auch die Rede von einer zusätzlichen Kaffeesteuer, immerhin 250 Forint / kg, doch hier konnten sich die Sekretärinnen der Abgeordneten offenbar durchsetzen, der
Türkentrank ist zunächst von der Erhöhung ausgenommen.
Auf dem Weg in den ausgeglichenen Staatshaushalt, bei dem keiner weiß, ob er je ein
Ende finden wird, begnügt sich die ungarische Regierung nicht einfach mit stupiden Steuererhöhungen, sondern müht sich redlich, jede neue Abgabe mit einem "nationalen
Interesse" zu verbinden, zumindest aber Verständnis beim Publikum für die fiskalischen Zumutungen zu heischen. Die seit September geltende "Chipssteuer" wird mit der
"Volksgesundheit" verknüpft, dabei wurde aber wohlweislich Rücksicht auf das kulturelle Erbe wie Salami, Rántott sajt oder Lángos sowie Sahnebomben genommen. Sie sind zwar
genauso ungesund, aber ungarisch, was sie von der Steuer befreit, so lange sie nicht verpackt angeboten werden. Tradition hat schließlich ihren Preis. Auch der
Selbstgebrannte wurde steuerbefreit, er rafft zwar jährlich Tausende darnieder, die massenbetäubende Wirkung dürfte aber diese Nachteile, zumindest für diese Regierung, überwiegen.
In die Magengrube Exemplarisch absurd: die neue "Hamburger-Steuer" in Ungarn http://www.pesterlloyd.net/2011_25/25hamburgersteuer/25hamburgersteuer.html
Fusel für´s Volk Steuerbefreiung für private Pálinkadestillation in Ungarn http://www.pesterlloyd.net/2010_39/39palinka/39palinka.html
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