(c) Pester Lloyd / 50 - 2011 WIRTSCHAFT 14.12.2011
Wieder bis zu 20 Milliarden Nothilfe für Ungarn
Auch wenn die Regierung hinsichtlich der
anstehenden IWF-Verhandlungen noch mehrheitlich von einem "Sicherheitsnetz gegen die Krise der Eurozone, das Vertrauen schafft, das Wachstum
ankurbelt und den Staatshaushalt nicht belastet" spricht, weiß alle Welt, dass es lediglich um die Aushandlung eines neuen Stand-by-Kredits geht, eine
Hilfe für den Notfall, der Ungarn in den Augen internationaler Finanzinvestoren vertraunenswürdiger und zahlungsfähiger macht als heute.
Der Wirtschaftsberater von Premier Orbán traute sich am Dienstag sogar eine Bezifferung
zu und schätzt, dass die neue Vereinbarung auf eine "Hilfe" von 15-20 Milliarden EUR "für
einen Zeitraum von drei bis vier Jahren" hinausläuft. Natürlich werde man diese Gelder "nur in Situationen extremer Notwendigkeit" verwenden. Immerhin entspricht die
genannte Summe genau jener, die Ungarn als Nothilfe Ende 2008 von IWF, EU, Weltbank bekam. Damals stellten die drei Institutionen 20 Mrd. EUR zur Verfügung, wovon das Land
dann knapp 15 Mrd. abrief.
Varga widersprach auch seinem Wirtschaftsminister Matolcsy, der "ein paar Änderungen auf der
Ausgabenseite" als ausreichend bezeichnet, um den Haushalt trotz neuer Prognosen auf Kurs zu halten. Varga: "Es gibt sehr wenig Möglichkeiten auf der Kostenseite zu sparen",
wegen der Entlassungen im öffentlichen Dienst 2011 (Abfindungen), hingegen nannte er Schritte auf der Einnahmenseite "gefährlich" für das Wachstum. Daher müsse es einen
"Mix" geben.
Ungarn verhandelt nun doch wieder mit dem IWF - 18.11.11 http://www.pesterlloyd.net/2011_46/46iwf/46iwf.html
"Wir haben keine neue IWF-Hilfe nötig..." - 7.10.11 http://www.pesterlloyd.net/2011_40/40iwfhilfe/40iwfhilfe.html
red.
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