(c) Pester Lloyd / 08 - 2012
NACHRICHTEN 24.02.2012
Erste Urteile im Hunvald-Immobetrugsfall
Einer der prominentesten Korruptionsfälle der letzten
Jahre ist am Donnerstag mit einem sehr harten und einem überraschend milden Urteil ausgegangen. Wegen Amtsmissbrauch, Unterschlagung öffentlicher Gelder, Betrug, Steuerhinterziehung und
Vorteilsnahme wurde der ehemalige MSZP-Bezirksbürgermeister des VII. Bezirks von Budapest, György Hunvald, zu eineinhalb Jahren Haft verurteilt, aufgrund der langen U-Haft, verließ er das
Gericht als freier Mann, bliebe das Urteil bestehen, könnte er sogar Entschädigung verlangen, da die Zeit der U-Haft, jene der Haftstrafe bei
weitem überstieg. Gerüchteweise wird gemunkelt, dass die letztlich milde Strafe mit dem Interesse am Schutz involvierter Personen zusammenhängt, die Protagonisten der heutigen
Machthaber nahe stehen und man daher mit Hunvald einen Deal schloss.
Anders ergeht es dagegen dem ehemaligen Bezirksrat für Wirtschaft des VII. Bezirkes,
György Gál, damals Mitglied des SZDSZ (Liberale). Er bekam achteinhalb Jahre aufgebrummt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Beide sind verurteilt, von 2002 bis 2009
Immobilien aus dem Besitz des Bezirkes unter Wert an Strohfirmen verkauft zu haben, die diese dann weiter veräußerten, die Gewinne daraus wurden geteilt. Das Vorgehen der
beiden Politiker gilt als exemplarisch für die kriminelle Selbstbedienungsmentalität, die unter den sozial-liberalen Regierungen neue Höhepunkte erreichte. Der materielle Schaden
für den Bezirk wird auf über 4 Mio. EUR beziffert.
Mehr zum Thema:
Der Vorzeigegauner Der Fall Hunvald als Symbol für eine Ära http://www.pesterlloyd.net/2010_45/45hunvald/45hunvald.html
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