(c) Pester Lloyd / 20 - 2012 POLITIK 18.05.2012
Ungarn Rumänien II: Streit um Umbettung von "Nationalschriftsteller"
Auch die geplante Umbettung des nationalistisch-antisemitischen Schriftstellers József Nyirő, der aus Siebenbürgen stammte und in den 40er Jahren Abgeordneter der faschistischen Pfeilkreuzlerpartei in den nach dem "Wiener Schiedsspruch" Hitlers durch Horthy wiederbesetzten Territorien wurde, war Thema des Gespräches zwischen dem rumänischen Außenamt und dem ungarischen Botschaftsvertreter. Der ungarische Regierungsvertreter bezeichnete die Umbettung an den Heimatort als eine "Geste des Respekts gegenüber dem Verstorbenen" und als "rein kulturelle Veranstaltung".
Die Rehabilitierung dieses Politikers und völkischen Schriftstellers ist jedoch eher Teil des amtlichen Geschichtsrevisionismus` in Ungarn, der auch Eingang in die Schullehrpläne finden wird. Gerade im regierungsamtlichen "Wallenberg"-Jahr (dort auch weiterführende Links zum neuen offiziellen Geschichtsbild dieser Regierung), ist die Ehrung eines Vertreters der ungarischen Nazis durch die von Fidez installierte Siebenbürger Ungarnpartei als deutliches Statment der Geschichtsverleugnung einzuordnen.
Mittlerweile hat sich sogar das Büro des Parlamentspräsidenten eingeschaltet und "Rumänien aufgefordert" klarzustellen, ob man die Umbettung "erlauben oder verbieten" werde. Sollte letzteres der Fall sein werde "Ungarn eine Lösung finden, die den rumänischen Gesetzen enstpricht, aber auch die spirituellen Erwartungen der Nyirö-Verehrer erfüllt."...
Die ganze Geschichte wurde hier beim Blog Pusztaranger aufbereitet.
Mehr zur aktuellen Gemengelage zwischen Ungarn und Rumänien
red.
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