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(c) Pester Lloyd / 21 - 2012     NACHRICHTEN 21.05.2012

 

Pogromstimmung: Neonazis in Ungarn stürzen sich auf "Liberale"

Am Sonntag versammelten sich rund zweihundert Neonazis unter Führung eines Jobbik-Parlamentsabgeordneten, der vornehmlich alte und junge Neonazis in Gerichtsprozessen verteidigt sowie eines führenden "Gardisten" vor dem "Liberalen Club Terézváros" im Zentrum Budapest. Sie bezichtigten deren Mitglieder, namentlich den Anwalt und Bürgerrechtler Péter Dániel, Schuld an der "Schändung" des Horthy-Denkmals in Kereki zu sein, wir berichteten. Dániel hatte sich auf seiner Facebook-Seite mit einem Beweisfoto dazu bekannt, wo er vor dem blutrot eingefärbten Hothy-Denkmal posiert, was die Naziszene zur Weißglut brachte. Die Denkmalsschändung sei eine "antiungarische Aktion" gegen das Gedenken des früheren Staatschefs, man werde sich diese "Hetze gegen das Magyarentum" nicht mehr gefallen lassen.

Dániel wollte am Sonntag einen Vortrag im "Liberalen Club" halten, wegen Morddrohungen wurde sein Taxi von einer Polizeieskorte begleitet, bei seiner Ankunft kamen Sprechchöre wie "dreckiger Jude" und "Volksverräter" auf, die Polizei konnte den Mann nur mit größter Mühe vor körperlichen Übergriffen schützen. Der Klub liegt in einem Gebäude am prominenten Andrássy Boulevard, Ecke Liszt-Platz, wo sich auch ein bekanntes Literatencafé und Buchgeschäft befindet. Nach den Reden versuchten einige Demonstranten das Gebäude zu stürmen, was wieder die Polizei auf den Plan rief, die dann die Veranstaltung auflöste, wobei es zu einigen Rangeleien kam.

Apropos frühere Staatschefs: wie die ungarische Naziszene, Abgeordnete und Bürgermeister eingeschlossen, mit dem Andenken ihnen nicht genehmer früherer Staatschefs umgeht, dazu mehr
hier und hier.  Das Problem wurde inzwischen aber durch Abtragen des Denkmals, auf Initiative der Regierungspartei, gelöst. Fidesz will den Platz wieder in den Zustand von "vor 1944" versetzen, mit vielen Menschen scheint das schon "gelungen". Akutell: Machtübernahme für 2014 geplant, Parteitag von Jobbik.

red.

 

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