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(c) Pester Lloyd / 23 - 2012     WIRTSCHAFT 04.06.2012

 

Jugendliche in Ungarn sollen für Hungerlöhne arbeiten

Wieder ein "genialer" Plan der Regierung, um Jugendarbeitslosigkeit und Elitenabwanderung zu stoppen. Das neue, am 1. Juli in Kraft tretende Arbeitsrecht enthält einen Passus, der es der Regierung ermöglicht, den Mindestlohn für Berufsstarter sektoral oder generell abzusenken, "um die Beschäftigungsrate bei Jugendlichen zu erhöhen." Dies könnte "ein wichtiger Schritt sein, Abiturienten Jobs zu verschaffen". Ungarn bezieht sich bei der Maßnahme auch auf ähnlich lautende Regelungen in Tschechien, Polen und der Slowakei, wo man auch "altersbedingt abgestufte Mindestlöhne" kenne, was dort zu positiven Ergebnissen geführt hätte. Allerdings kann man vom gesetzlichen Mindestlohn (rund 300.- EUR für Gelernte) in Ungarn schon heute nicht leben, was die Maßnahme mehr als fragwürdig macht. Auch im Bereich der lokalen verpflichtenden) Beschäftigungsprogramme für Sozialhilfeempfänger wurde der Mindestlohn bereits außer Kraft gesetzt, sie müssen mit maximal 47.000 Forint (160.- EUR) bei 40 Wochenstunden "Waldfegen" auskommen, was man, nach Auskunft des Nationalwirtschaftsminister, auch gut könne...

 

In einer aktuellen Umfrage haben fast die Hälfte aller in einer Ausbildung befindlichen Jugendlichen erklärt, mit dem Gedanken zu spielen, ins Ausland abzuwandern. Premier Orbán kommentierte diese Zahlen mit den Worten: "Es kann nicht sein, dass die jungen Menschen ins Ausland gehen, statt Ungarn Enkel zu schenken...". Ein weiteres Gesetz sieht vor, Studenten per Vertrag an die "heimatlische Scholle" zu binden. Das doppelte der Studienzeit sollen die Absolventen danach in Ungarn arbeiten müssen, andernfalls sei das gesamte Studium an den Staat zurückzuzahlen. Das Problem ist nur: es gibt nicht genügend Arbeit. Als Konsequenz aus dieser rigidien Vorschrift, wollen nun immer mehr junge Ungarn gleich im Ausland studieren, um den Strafzahlungen zu entgehen.

pk.

 

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