(c) Pester Lloyd / 26 - 2012 NACHRICHTEN 25.06.2012
Neuer Kulturminister von Ungarn lässt Häftlinge für sich arbeiten
Der ungarische Präsident, János Áder, hat Lászlo L. Simon als Nachfolger von Géza Szöcs im Amt des Staatssekretärs für „Nationale Ressourcen und Kultur“ ernannt. In der Praxis übt er damit die Tätigkeiten eines Kulturministers aus, welchen Posten es in der Regierung nicht gesondert gibt. Simon war zuvor Chef des Nationalen Kulturfonds (NKA) und ist daher mitverantwortlich für den Kampf, den die Fidesz-Regierung seit zwei Jahren gegen alle alternativen oder „linken“ Kulturprojekte führt. éza Szöcs war vergangene Woche „auf eigenen Wunsch“ zurückgetreten und zog zum Abschied in einer pathetischen Rede eine positive Bilanz seiner Arbeit, die wir durch die Beispiele in diesem Beitrag ein wenig realtivieren mussten.
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Welchen Kulturbegriff Simon (links) vertritt, wurde zeitgleich mit der Ernennung bekannt. Simon ließ und lässt in seinem Weinberg Häftlinge für sich arbeiten, die nur rund ein Drittel des ohnehin schon schändlich niedrigen Mindestlohnes erhalten. Die ganze Geschichte samt Fotos bei Pusztaranger. Häftlingsarbeit ist in Ungarn (mehr oder weniger) obligatorisch, ungarische Gefängnisse betreiben eigene Werkstätten und Betriebe, verleihen aber die Gefängnisinsassen auch an Kommunen und Privatunternehmen aus. Simon scheint also gut zum Klub der Gutsherren zu passen, der sich unter Orbán etabliert hat.TA
TA
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