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(c) Pester Lloyd / 32 - 2012     WIRTSCHAFT 07.08.2012

 

Ungarn verkauft mehr Staatsanleihen an eigene Bürger

Es ist nicht unbedingt überschäumender Patriotismus, sondern es sind die verlockenden Bedingungen, die immer mehr ungarische Privatangleger Staatsanleihen des eigenen Landes kaufen lassen. Wie der staatliche Schuldendienst ÁKK mitteilt, halten Bürger des Landes derzeit Staatspapiere für rund 700 Mrd. Forint (ca. 1,5 Mrd. EUR), ganze 45% mehr als noch Anfang 2012. Ausländische Investoren halten rund 4.000 Mrd. HUF. Die Schuldverschreibungen sind für die Bürger nicht zuletzt dadurch populär geworden, dass sie jetzt in den Netzwerken der Banken für jeden zugänglich sind und zudem zu einer jährlichen 8% Zins-Rate angeboten werden, womit sie die Angebote der meisten Geschäftsbanken überflügeln, auch wenn sich der Profit bei einer ungefähren Inflationsrate von 5% schnell wieder relativiert.

Die ungarische Regierung hatte im Frühjahr diesen Jahres eine massive Werbekampagne für das Projekt gestartet, die aufgrund einiger Bemerkungen von Premier Orbán einen eigenartigen Beigeschmack bekam. Dieser sagte - übrigens bereits im Herbst des Vorjahres -, er könnte sich auch "andere Maßnahmen" vorstellen, wie brach liegendes Privatvermögen für die Finanzierung öffentlicher Aufgaben hinzugezogen werden könnte und brachte damit seine Unzufriedenheit zum Ausdruck, dass die durch die Flat tax von 16% überproportional profitierenden Besserverdiener ihr Geld weder investierten noch ausgaben, sondern einfach auf die hohe Kante oder gleich ins Ausland schafften.

Doch nach den Gedankenspielen des Premiers musste die Regierung einen womöglich geplanten Zugriff auf Privatkunden - sei es direkt oder über eine Art "Kriegsanleihe" - vehement dementieren, um einen Bankenrun zu verhindern. Daraufhin wurde feindlichen, ausländischen Kräften die Schuld an dieser "Attacke auf Ungarn" gegeben. Allerdings liegt die Idee einer "obligatorischen Volksanleihe" als letzter Rettungsanker vor einem Staatsbankrott noch immer in der Schublade des Finanzministers.

mb

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