Hauptmenü

 

Kleinanzeigen für
Ungarn und Osteuropa
Stellenanmarkt
Immobilienmarkt
Geschäftskontakte
Privatanzeigen
Anzeigen ab 35.- / Monat

 

(c) Pester Lloyd / 33 - 2012   BUDAPEST 14.08.2012

 

Kein Rekord, aber ein Erfolg

Sziget Festival in Ungarn mit amtlicher Beteiligung

Am Montag endete das größte Festival, das Ungarn zu bieten hat. Das 20. Sziget Festival konnte mit rund 380.000 Gästen zwar diesmal keinen Besucherrekord vermelden, lag aber nur rund 10.000 unter dem Allzeitrekord von 2009. Die Organisatoren zeigten sich auf der Abschluspressekonferenz zufrieden, auch wenn noch keine Finanzdaten gebracht wurden.

Ausländische Besucher werden beim Sziget-Festival auf Händen getragen. Denn eine Dauerkarte für 225 Euro, inkl. Camping, kann sich kaum ein ungarischer Jugendlicher leisten. Manch Erwachsener verdient diese Summe das gerade einmal im Monat.

Rund die Hälfte ausländische Gäste dürften aber letztlich zumindest für eine kommerzielle Ausgeglichenheit gesorgt haben, denn 80-85% der für die meisten inländischen Jugendlichen unerschwinglichen Dauerkarten gingen an Ausländer. Jeder Vierte von ihnen kam aus Holland, 15% aus Frankreich, 12% aus Italien, Deutschland 11%, Großbritannien 9%, es gab einen Männerüberschuss von 57:43. Die Besuchermassen lassen aber nicht nur beim Festival viel Geld liegen, auch die "Umwegrentabilität" schlägt mit Millionensummen zu Buche. Jeder Zweite schaute sich die Stadt an, 40% besuchten Bäder oder Spas und 39% nutzten den Ungarn-Trip auch für eine Runde Shopping, wollen die Marketingexperten wissen.

Die MTI-Grafik zeigt, dass das Festival 2012 zwar keinen neuen Rekord schaffte,
sich aber im oberen Teil der Besucherzahlen etablierte.

 

Sogar der eigentlich urlaubende Ministerpräsident äußerte sich per Aussendung zu dem Festival und betonte die "Regierungsorganisationen", die sich auch auf dem Festival präsentierten, unter anderen im "Bürgerdorf". Auch das für 2013 anberaumte Jahr der italienisch-ungarischen Freundschaft (Gaststar: Berlusconi?) wurde über das Außenministerium in einem Zelt auf der Sziget vorgestellt. Das Landwirtschaftsministerium informierte über "die Landjugend und lokale Produkte", das Innenministerium rief zu "europäischem Handeln gegen Menschenhandel" auf. Auch staatliche Konsumenten- und Wettbewerbsschützer informierten über ihre Arbeit und der "Neue Széchenyi Plan" spendierte einen kostenlosen Wi-Fi-Point.

Die Veranstalter standen noch kurz vor dem diesjährigen Festival vor dem Aus. Nur das Einspringen des Gründers in letzter Minute verhinderte die Absage. Die erhöhte staatliche Präsenz wird als Gegenleistung für Zugeständnisse für die entstehenden kommunalen Kosten gesehen. Mehr zum Thema in diesem Beitrag.

Nächste große Party in Budapest: Nationalfeiertag am 20. August

mb

___________________________________

Zwischenbericht in eigener Sache:
Spendenziel zu 75% erreicht - DANKE!!!
>>>
___________________________________