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(c) Pester Lloyd / 13 - 2013   NACHRICHTEN 30.03.2013

 

Einschüchterung der Opposition in Ungarn: Nächtliche Razzia im Szeneclub Sirály

In der Nacht zum Samstag unternahm die Budapester Polizei eine Razzia im besetzten Szeneladen Sirály.  Zwei Dutzend Polizisten umstellten die Räumlichkeiten, es wurden von allen Anwesenden die Personalien aufgenommen. Die Aktion dauerte etwa eine Stunde, dabei gab es nach Auskunft von Beteiligten auch eine Befragung, ob die Anwesenden vorhätten an der für heute 16.30 Uhr geplanten Demo vor der Fidesz-Zentrale teilzunehmen, um die seitens der "Betroffenen" schon im Vorfeld ein mächtiger Skandal inszeniert wird.

Foto vom “Auftritt” der Polizei bei der Party im Sirály. Danke und Szia an: http://www.facebook.com/pages/Szia-Budapest/381853081900553

Der Oberbürgermeister der Stadt hatte den Betreibern rund um die ungarisch-jüdische Kulturorganisation Marom einen Aufschub der für vorigen Freitag anberaumten Räumung bis nach den Osterfeiertagen bzw. dem in diesem Jahr gleichzeitig stattfindenden Pessah-Fest eingeräumt. Vor diesem Hintergrund ist auch die nächtliche Polizieaktion, genauso wie die Verhaftung von drei Aktivisten gestern, als politische Machtdemonstration der Behörden gegenüber oppositionellen Kräften zu sehen. Die Polizei, die genau in das Kulturfestival anlässlich des Pessah-Festes mit rund 100 Teilnehmern hineinplatzte, mochte keine konkreten Anhaltspunkte für den nächtlichen Überfall mitteilen und sprach lediglich von einer “allgemeinen Sicherheitsüberprüfung”. OB Tarlós fand die Aktion in einer Stellungnahme als “zeitlich nicht sehr glücklich”.

red.

 

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