THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 04 - 2014 NACHRICHTEN 22.01.2014

 

Kräftig ausgeteilt: Ungarische Regierung schenkt Ex-Weltmeister Erdei eine Boxschule

Boxprofi Erdei im freundschaftlichen Nahkampf mit Staatssekretär Simicskó...

Der ungarische Staat hat Boxen als besonders förderwürdige Sportart eingestuft, was enorme Steuermittel freisetzt. Bis 2020 könne der Ungarische Boxverband mit staatlichen Fördermitteln von umgerechnet 15 Mio. EUR rechnen, bis Juni sollen die ersten 524 Mio. Forint (1,8 Mio. EUR) fließen, während das Budget des Vorjahres nur rund 70 Mio. betrug. Das erklärte Jugend- und Sportstaatssekretär István Simicskó bei der Eröffnung der neuen Boxakademie "Vogelnest" im Budapester Stadtteil Újpest am Mittwoch. Die Sportschule wird vom ehemaligen Boxweltmeister (bis 2009 im Halbschwergewicht nach WBO sowie im Cruisergewicht nach WBC) geführt. Mit dem Geld wolle man mehr "junge Menschen an den Sport heranführen", aber auch die "internationalen Ergebnisse" ungarischer Boxer verbessern, sagte ein Funktionär des Boxverbandes.

 

Auf der Liste der förderungswürdigen "beliebten" Sportarten, die "nationale Bedeutung" haben, finden sich insgesamt 16 Teilbereiche. Ganz oben rangieren Fußball, Reiten und Wasserball. Vor allem die Fußballförderung wird offen für die steuerliche Finanzierung von Fidesz-Vereinsprojekten (MTK, Ferencváros, Videoton, Puskás-Akademie, Debrecen), vornehmlich für teils überdimensionierte Stadionbauten genutzt und ist Teil der allgegenwärtigen Klientelwirtschaft. Mehr zu den Stadionprojekten und den Hintergründen des neuen "Herrscherhobbys". Der Pferdesport wird gefördert, da, so die Regierung "Ungarn wieder eine Reiternation" und das "Pferdezentrum Europas" werden solle. Dazu gehört auch ausgedehnter Reitunterricht für Pflichtschulen, der wiederum ganz bestimmten Reitstallbesitzern zu Gute kommt.

red.

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