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(c) Pester Lloyd / 02 - 2015   NACHRICHTEN   09.01.2015

 

"Unser Land vor Einwanderern schützen": Orbán macht völkische Politik auf dem Rücken der Mordopfer von Paris

Es ist der erste öffentliche Auftritt Orbáns seit der Weihnachtspause, als Rahmen dafür wählte er wieder seine gewohnte "Gebetsnische", die Sendung "180 Minuten" beim Staatsfunk MR1 2Kpssuth Rádió", landesweit gehört und auch verspottet als "Freitagspredigt". Doch heute blieb einigen Hörern das Lachen schnell im Halse stecken...

Zu dem
Mordanschlag in Paris:

Alles ganz schrecklich, aber "kein Anstieg der direkten Bedrohung in Ungarn", er lässt sich vom Antiterrorkommando TÉK (im Volksmund auch Orbán-NSA) auf dem Laufenden halten.

Der Anschlag sei schon ein Hinweis darauf, dass "Vieles in diesem Jahr ungewiss sein" wird, daher müssten die Verantwortungsträger "das Land sicher in einer unsicheren Welt machen". Dazu gehöre auch "unser Land vor Einwanderern zu schützen." Ungarn habe da - im Gegensatz zur EU - eine durchdachtere Politik, so Orbán heute im Radio.
 
Diese besteht u.a. in der pauschalen Internierung aller Flüchtlinge (inkl. Kindern) unter Bedingungen die von der UN mehrfach als menschenrechtswidrig erklärt wurden und in dem ernsthaft von Orbán mehrfach vorgebrachten Vorschlag, die "Zigeuner Europas" für die (Drecks-)Arbeiten heranzuziehen, die derzeit Zuwanderer machen und die die "Weißen" für das Geld nicht machen wollen, schon damit man die "rassische Grundlage von Nationen nicht durch Einwanderung in Frage stellen" müsse. Orbán geht also über das "Guter Ausländer - böser Ausländer"-”Spiel” noch hinaus und plädiert für weiße Rassenreinheit in Europa und eine dienstbare, farbige Unterschicht. Pegida steht also noch links vom ungarischen Regierungschef, Frau Merkel, nur damit Sie wissen, welchem Bruder ihrer Schwesterpartei sie am 2. Februar die Aufwartung machen wollen...

Orbán schließt das Thema mit den Worten: Nun sei aber erstmal noch "Zeit zu trauern"...

Mehr dazu hier: Premier von Ungarn will Einwanderung in EU "ganz" stoppen: Roma sollen Drecksarbeit machen... und hier: Die wilden Reiter von Absurdistan - Vom Steppenidyll zur Rassentheologie: Warum Ungarn nach Osten blickt

Zu Merkel, Putin, Ukraine-Krise:

Orbán bestätigte, dass Merkel Anfang Februar nach Ungarn kommt, während Putin sein Kommen, auf Einladung Orbáns in Moskau 2013, zwar angekündigt habe, Termin und Programm aber noch ausgearbeitet würden.

Orbán schwadronierte - wie bereits vor Weihnachten -, dass Ungarn sich aus dem "Kalten Kriegs Klima", das zwischen dem Westen und Russland herrsche, heraushalten müsse, ohne dabei die Bündnisse mit den USA und der NATO aufzugeben. Man brauche starke Partner in einer unsicheren Welt, wolle sich aber von niemandem etwas vorschreiben lassen. Leider steht der Exportmarkt Russland derzeit auf dem Spiel, daher werde man um diesen kämpfen, begründete er seine Schaukelpolitik zwischen West und Ost.

 

Zur Wirtschaft:

Den Mittelstand werde er stärken und jene, die heute noch nicht dazu gehören entsprechend fördern (lies: mehr Sozialabbau und ständestaatliche Steuer- und Bildungspolitik zu Gunsten einer Herrenschicht), Renten sind und bleiben stabil und auch sonst ist eh alles Super.

Chaos bei Mautausweitung:

Das Völk möge sich mal nicht so aufregen, es ginge - nach seiner Rechnung - um lediglich 14 Forint pro Tag mehr (vorher hieß es: die Ungarn sparten sogar auf Kosten von Ausländern), er habe jedoch verstanden, dass die
"etwas unglückliche" Einführung "manchen irritiert" habe. Man wolle nun den Januar als "Probemonat" abwarten und dann entscheiden, ob es etwas zu ändern gibt.

red.

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