(c) Pester Lloyd / 19 - 2011
NACHRICHTEN 09.05.2011
Gewerkschaftsdemo mit Neonazibeteiligung in Ungarn
Mehrere tausend Feuerwehrleute und Polizisten haben am Freitag wieder auf dem Budapester Kossuth Platz vor dem Parlament gegen Sparpläne der Regierung protestiert und marschierten
dann zum Innenministerium Dabei geht es vor allem um die Verlängerung der Lebensarbeitszeit und die damit verbundene Beendigung von bisherigen Frühruhestandsregelungen für die
Sicherheits- und Rettungskräfte. Für Aufsehen sorgte, dass sich auch die "Bürgerwehr für eine Schönere Zukunft", eine neofaschistische Gruppe im Umkreis der
Partei Jobbik, mit den Demonstranten verbrüderte. Die Gruppe hat wochenlang den Ort Gyöngyöspata belagert und dort zeitweise die Polizeigewalt übernommen. Sie sieht sich
als Teil der Exekutive, die durch den Volkswillen legitimiert sei.
Die “Bürgerwehr” am Freitag auf dem Kossuth Platz, im Hintergrund in Warnwesten die Feuerwehr-
und Polizeigewerkschafter
Erklärungen einer ebenfalls einschlägig bekannten rechten Polizeigewerkschaft (TMRSZ)
hießen die Teilnahme willkommen. (Mehr zu dieser Gewerkschaft: http://www.pesterlloyd.net/2009_21/0921tmrsz/0921tmrsz.html) Teilnehmer der Demo
errichteten Galgen, an denen symbolisch sowohl das Fidesz wie auch die MSZP gerichtet wurden (symbolisiert durch Orangen und rote Nelken, die jeweiligen Parteifarben). Am
Rande wurde eine israelische Flagge verbrannt, Rauchbomben gezündet und "Kommt raus!" in Richtung Ministerium gerufen. Unter heftigem Polizeischutz ließ sich
Innenminister Pintér blicken und erklärte seine Dialogbereitschaft, mit den Kräften, die wirklich an einer konstruktiven Lösung interessiert sind.
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