(c) Pester Lloyd / 07 - 2012 BUDAPEST 16.02.2012
Bußgelder für Autofahrer in Ungarn deutlich erhöht
Die Law-and-Order-Politik der Regierung macht auch vor dem Straßenverkehr keinen Bogen, Autofahrer, die bereits vielfältig durch neue Steuern und Abgaben (Plakette, Unfallsteuer)
sowie die Rekordbenzinpreise (inkl. höherer Mineralöl- und Mehrwertsteuer) zur Gesundung der Staats- und Budapester Stadtfinanzen beitragen,
müssen, bei Regelverstößen mit empfindlich höheren Bußen rechnen. Ausländer können sich nicht mehr davonstehlen.
Sie sehen Dich, Sie kriegen Dich... Verkehrspolizei im Einsatz.
Für unsere Leser besonders interessant: da Knöllchen und andere Strafmandate meist nicht
im Ausland eingehoben werden können (oder nur mit unverhätnismäßigem Aufwand) kamen Fahrer von im Ausland zugelassenen Autos häufig davon. Das soll nun enden, die
Praxis der Beschlagnahmung durch Kralle oder Abschleppen ist seit Januar wieder eingeführt und soll in Ungarn flächendeckend angewendet werden.
Außerdem liegt der Entwurf für ein neues Bußgeldgesetz vor, das ab Mai, möglicherweise
schon ab April in Kraft treten soll. Darin wird die Ermessensgrundlage für Polizisten verkleinert, die Bußgeldsätze vereinheitlicht und - natürlich - angehoben.
> Wer ohne Führerschein durch die Gegend gondelt, muss mit einer sofort fälligen Strafe
von 50.000 Forint (170.- EUR) rechnen,
> fehlende oder ungültige Zulassung bzw. Versicherung (bitte auch Einzahlungsbeleg der
letzten Prämie mitführen): 70.000 bis 100.000 HUF.
> Zahlt man nicht sofort, sondern lässt sich einen Zahlschein aushändigen, womöglich sogar
eine Rechnung schicken, verdreifacht sich die Strafe.
> Unerlaubtes Überholen wird mit 40.000 bzw. 80.000 HUF berechnet
> Wendemanöver über Sperrstreifen oder sonstwo, wo es nicht erlaubt ist 60.000 bis
100.000 HUF (340.- EUR).
> Telefonieren am Steuer, Vorfahrt missachten: 30.000 HUF sofort, 70.000 später.
> Wer trotz Smog-Fahreinschränkung mit laufendem Motor erwischt wird: 40.000 bis
80.000 Forint.
Kleiner Tipp der Redaktion: Monatskarte der BKV: 9.890.- HUF (solange sie noch fährt)
red.
IN EIGENER SACHE
Der PESTER LLOYD möchte sich verbessern - Helfen Sie mit?
Liebe Leserinnen und Leser in Nah und Fern, liebe Freunde des Pester Lloyd!
Vor zweieinhalb Jahren haben wir den Pester Lloyd
auf eine Online-Tageszeitung umgestellt. Ein Projekt, das sich erfolgreicher entwickelte, als wir das erwarten konnten. Um auf der Höhe der Zeit zu
bleiben und noch mehr unabhängigen Journalismus aus der Mitte Europas bieten zu können, brauchen wir Ihre Hilfe...
ZUM BEITRAG
|
|
|