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(c) Pester Lloyd / 49 - 2013 NACHRICHTEN 02.12.2013
Ungarischer Nationalbankchef forderte besseres Rating und Rücktritt von EU-Kommissar, Forint schmiert ab
Die Europäische Zentralbank sowie der Finanzkommissar der EU üben ihre Tätigkeiten unabhängig von Zurufen von Politikern aus den Mitgliedsstaaten aus. Das ist die Reaktion der EZB auf die Rücktrittsforderung gegenüber EU-Kommissar Olli Rhen seitens des ungarischen Nationalbankgouverneurs, György Matolcsy von der Regierungspartei Fidesz. Dieser forderte die Entlassung Rehns, weil er die "Finanzkrise falsch gemanagt" habe. Außerdem erwarte er, so Matolcsy, dass sich die vier großen Ratingagenturen mit der ungarischen Regierung an einen Tisch setzen, um die Einstufung der Kreditwürdigkeit des Landes "an die Realität anzupassen".
Die Ratingagenturen hatten Ungarns Kreditwürdigkeit auch während der Orbán-Regierung in mehreren Schritten auf knapp vor Ramschstatus zurückgestuft und die Prognosen auf pessimistisch gestellt, allerdings haben sich die Zinaufschläge auf Staatsanleihen im vergangenen Jahr von dieser Bewertung abgekoppelt und liegen mit rund 6% für die 10jährigen Anleihen und Werten zwischen 3,5 und 5% für kurz- und mittelfristige Papiere, bei sehr unterschiedlicher Nachfrage, eher im moderaten Bereich. Die Staatsschuldenquote in Ungarn ist unter der Orbán-Regierung - trotz gegenteiliger Behauptungen - nicht zurückgegangen und liegt teilweise mehr als doppelt so hoch wie bei vergleichbar entwickelten Ländern in der Region. Mehr zur aktuellen Wirtschafts- und Finanzlage.
Nach den Äußerungen Matolcsys, durchbrach der Forint gegenüber dem Euro wieder die 300er Marke und notierte Montagmorgen sogar bei 302,4 (Stand 10:14 Uhr), während er davor monatelang in einem Band von 292 bis 298 changierte. Forinteinbrüche nach Äußerungen des heutigen Nationalbankchefs und früheren Nationalwirtschaftsministers Matolcsy haben schon Tradition. Besonders die am Forintwechselkurs zu CHF und EUR aufgenknüpften Forex-Kreditschuldner "freuen" sich auf jede Pressekonferenz des ungarischen Finanzmagiers. Hier einige Higlights.
Aktuelles zur Nationalbank und Leitzinspolitik Ungarns
red.
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