THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 23 - 2014 POLITIK 04.06.2014

 

Fast die Hälfte der Familien in Ungarn hat Probleme bei der Nahrungsbeschaffung

Eine aktuelle Studie der OECD, die mit Daten des Meinungsforschungsinstitutes Gallup arbeitet, besagt, dass es für 47% aller Familien mit Kindern in Ungarn "mitunter schwierig ist Nahrung zu kaufen", übersetzt: rund die Hälfte aller Familien mit Kindern des Landes sind potentiell von Hunger und Unterernährung bzw. nicht adäquater Ernährung bedroht. Vertreter linker Oppositionsparteien prangerten in diesem Zusammenhang die reichenfreundliche Steuerpolitik der Orbán-Regierung an sowie die Verschwendungssucht für Stadionbauten. "Man sollte stattdessen sicherstellen, dass niemand hungrig bleibt."

 

Doch in den nächsten drei Jahren ist ein weiterer Sozialbbau in der Größenordnung von 600 Mrd. Forint (ca. 2 Mrd. EUR bzw. 2% des BIP) geplant, um Mittel aus dem Sozialfonds in andere Bereich umlenken zu können, heißt in der Aussendung weiter. "Eine warme Mahlzeit am Tag", sei das Mindeste, was der Staat armen Familien, vor allem aber Kindern garantieren können müsse. Die Entwicklung der Lebensmittelpreise verläuft seit langem von den allgemeinen Inflationstrends abgekoppelt und ist seit der Deflation durch die Nebenkostensenkungen noch weiter aus dem Fokus verschwunden. Ungarn hat mit 20 bzw. 27% europaweit die höchste Mehrwertsteuer auf Grundnahrungs- und Lebensmittel, die Regierung verweigert beharrlich eine Senkung.

Bereits die letzte Armutsstudie der EU im Dezember 2013 belegte, dass die Armut und die Armutsgefährdung in Ungarn schneller wächst als in anderen Ländern der Region bzw. im EU-Schnitt.

Schätzungen von NGO´s gingen 2010/2011 von 20.000 bis 25.000 Kindern in Ungarn aus, die regelmäßig Hunger leiden, weitere 100.000 gelten als mangel- oder unterernährt, weitere 300.000 als "nicht angemessen" ernährt.

red.

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