THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 36 - 2014   NACHRICHTEN   05.09.2014

 

Ungarn will Soldaten im Baltikum stationieren und dementiert erneut direkte Panzerlieferung an die Ukraine

Ungarn hat der NATO beim Gipfel in Wales angeboten, eigene Truppen im Rahmen einer NATO reaction force für die baltischen Staaten zur Verfügung zu stellen und dort zu stationieren. Gleichzeitig wolle man das "eigene Militärbudget anheben" und die gemeinsam von NATO, US-Streitkräften und der Honvéd genutzte Airbase in Pápa ausbauen. Panzerlieferungen an die Kriegspartei Ukraine musste man erneut dementieren.

Premier Orbán (Mitte) beim NATO-Gipfel in Wales am Donnerstag,
mit NATO-Generalsekretär Rasmussen (links) und Gastgeber, Premier Cameron.
Foto: MEK via MTI

Man werden bereits zu einem bevorstehenden NATO-Manöver im Baltikum rund 100 ungarische Soldaten entsenden, über die Zahl der dauerhaft zu stationierenden ungarischen Soldaten mochte die von der regierungsnahen "Magyar Nemzet" zitierte "anonyme Quelle" sich nicht festlegen. Außenminister Navracsics bestätigte jedoch die Grundfakten indirekt durch einen Twitter-Post. Erst kürzlich ersetzte die ungarische Armee 103 Soldaten der Ukraine, die im Kosovo bei KFOR eingesetzt waren, damit diese "an der Heimatfront eingesetzt werden können".

 

Am Mittwoch wiederholte das ungarische Verteidigungsministerium sein Dementi der Lieferung von T-72 Panzern an die Ukraine über Dritte, nachdem am Montag der russische Parlamenstabgeordnete und Putin-Berater, Vyacheslav Nikonov, die von einer nationalistischen russischen Webseite gemachten Vorwürfe bei CNN wiederholte. "Es ist so, dass die USA Ungarn überzeugt haben, der Ukraine einige Dutzend Panzer zu geben, um die Ukraine zu unterstützen. So kamen diese Panzer dorthin."

Das ungarische Ministerium erklärte, dass man am 1. und 2. August "unbrauchbare" Panzer des Typs T-72 von einem Lager in ein anders transportierte. Die Route wurde mit: Kalocsa - Kiskoros - Budapest - Ferencvaros - Cegled - Szolnok - Debrecen - Nyiregyhaza - Nyirtelek angegeben. Die Grenze hätten sie nie überschritten. Weiterhin wurde Verkauf von 58 bzw. weiteren 22 T-72 an ein in Prag registriertes Unternehmen mit Namen Excalibur Defense Ltd. bestätigt, die - nach Erteilung der Einfuhrgenehmigung durch die tschechische Regierung - von Ungarn nach Tschechien geliefert wurden. Was damit im Anschluss geschah, liegt außerhalb des Wissens und der Verantwortlichkeit der ungarischen Behörden.

Das Verteidigungsministerium hat am Donnerstag auch die Meldung einer kanadischen Zeitung dementiert, wonach Ungarn die kanadischen Kollegen gebeten habe, die Pilotenausbildung auf einem kanadischen NATO-Stützpunkt bis 2021 zu finanzieren, da man dafür keine Mittel habe. So eine Bitte habe es nie gegeben, hieß es bei Minister Csaba Hende.

Überblick und Analyse zu Ungarns doppeltem Spiel in der Ukraine-Krise

 

red.

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