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(c) Pester Lloyd / 01 - 2018      POLITIK       02.01.2018


Glaubenswächter: Ungarns Premier deutet Bibel um und braucht keine EU mehr

In einem Interview zum Jahresabschluss im Fidesz-Hofblatt Magyar Idök hat Premier Orbán nicht nur seine bekannten Parolen verbreitet: Ungarn und Europa seien christlich und deshalb direkten Angriffen der von den Soros-Truppen geführten liberalen Regierungen mit ihren herbeigeholten Einwandererhorden ausgesetzt. Er hob auch dazu an, die Bibel zu korrigieren und die christliche Lehre seinen Bedürfnissen anzupassen. Ein neues Kapitel der Realitätsverweigerung schlägt auch der Wirtschafswaise Orbán an: Ungarn brauche die EU eigentlich nicht.

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Orbán liest sich selbst. Foto: MTI

"Wir Europäer - ob wir es zugeben oder nicht, ob wir uns dessen bewußt sind oder nicht - leben in einer Gesellschaft, die von den Lehren Christi geprägt ist. Und so haben auch die Ungarn ein Recht darauf, sich als christliche Nation zu definieren." Mögen auch "viele Menschen uns kritisieren, wenn sie hören, dass Menschen wie wir, die sich als Christen verstehen, Menschen aus anderen Teilen der Welt nicht nach Europa lassen", doch man müsse das "christliche Gebot: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst", auch von der Seite betrachten, dass es bedeute, "alles zu unternehmen, um zu schützen, was und wer wir sind." Ungarn sehe sich in der Pflicht, dieses christliche Europa zu verteidigen, wenn es sonst niemand tut.

Laut Orbán, der gleich für alle 500 Millionen spricht, würden "die Europäer die christliche Kultur als Quelle für Stolz und Stärke" sehen, die "ihre tagtäglichen Werte definiert, unsere Sicht auf das, was Recht und Unrecht ist, wie die Beziehungen zwischen Mann und Frau und in der Familie geordnet" seien sowie die Deutungen für "Erfolg, Arbeit und Ehre". Wenn Atheisten oder Andersgläubige meinten, sie seien an dieser Stelle raus: schwer geirrt, denn es ist laut dem Glaubenshüter und Christenretter Orbán "völlig gleichgültig, ob wir in die Kirche gehen oder nicht, an Gott glauben oder nicht, wir alle wollen Heiligabend nicht hinter heruntergelassenen Vorhängen feiern müssen, um irgendwelche Empfindlichkeiten nicht zu verletzten."

Europas "Immunsystem wird absichtlich geschwächt, unser Lebensstil, unsere grundsätzliche Weltsicht ist unter gezielter Attacke", "sie wollen uns zu etwas machen, was wir nicht sind, sie wollen uns unser Leben wegnehmen und es gegen etwas taischen, dass nicht unsere Lebensart" sei, führte er weiter aus, um dann das bereits mehrfach zu Tode gerittene Zitat eines der Väter der EU von vor sechzig Jahren zu bemühen, bei dem Robert Schmann sagte: "Europa wird christlich sein, oder es wird nicht sein."

"Unser Ausgangspunkt war immer, dass wir das Recht darauf haben, unser eigenes Leben zu leben und wenn wir die Kraft dazu haben, dieses Recht zu verteidigen. Deshalb arbeiten wir seit Jahren daran, Ungarn stärker zu machen und es zurück auf seine eigenen Füße zu stellen." - "So lange ich und meine Regierung im Amt sind, werden wir daran arbeiten, dass Ungarn christlich und ungarisch und auch, dass Europa europäisch bleibe".

Im Weiteren bekräftigte Orbán seine Ablehnung jedweder Sanktionen gegen Polen, den Kampf gegen Soros und "internationale Einmischung" und zählte die vermeintlichen ökonomischen Erfolge seiner Regierung auf, was in dem Satz gipfelte, dass "Ungarns Wirtschaft auch ohne EU-Mittel stark" sei und wachsen könne.
Mehr dazu in diesem Beitrag. Allerdings nur, wenn seine Regierung im Amt bleibe.

red.



 




 

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