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(c) Pester Lloyd / 52 - 2019 POLITIK 23.12.2019
Orbáns Orbit: Militärflugzeuge für Urlaubsflüge missbraucht, Ungarn plant Satelliten und Kosmonauten
Eine halbe Million Menschen könnten ab Juli 2020 aus der Krankenversicherung fliegen, dafür fliegen Orbáns, seine Regierungsmitglieder und ihre Familien mit Millitärmaschinen auf paradiesische Inseln und in Urlaubsregionen. Die Transparenzplattform Atlatszo.hu berichtet und belegt mit Dokumenten, dass die zwei neuen Airbus A319 und zwei Dassault Falcon 7X der ungarischen Luftstreitkräfte, alle vier in Luxusausführung, unter anderem nach Las Vegas, Panama, Dubai, Malta und auf die Kanaren geflogen seien. Orbán wollte ja immer eine nationale Fluglinie nach der Malév-Pleite, nun hat er sie gefunden: Die Hungarian Air Force.
Orbán vor einer der neuen A319, hier einmal in offizieller Mission, in Israel. Foto: MTI
Das Verteidigungsministerium hatte den Erwerb dieser Maschinen zuvor ausschließlich für militärische Zwecke und nicht als „Regierungsmaschinen“ deklariert. Nach dem Bericht von Atlatszo gab das Ministerium auf Anfrage des Portals Hvg.hu letztlich eine Liste mit den Namen der Passagiere bekannt. An Bord waren laut der Liste Ministerpräsident Orbán, Außenminister Szijjártó, Innenminister Sándor Pintér und auch Staatspräsident Áder. Über die konkreten Ziele dieser Flüge sowie anfallende detaillierte Kosten schweige sich das Ministerium aus, wie Hvg.hu berichtet.
Laut dem Portal seien Spitzenpolitiker zwischen Juli 2018 und Oktober 2019 an 80 verschiedene Ziele geflogen. Der teuerste Flug soll nahezu 30 Millionen Forint (91.000 Euro) gekostet haben. Die oppositionelle Demokratische Koalition (DK) forderte ihrerseits Informationen von Verteidigungsminister Tibor Benkö darüber, zu welchem Zweck die Maschinen der Armee mit Politikern an Bord an „exotische Ziele, in Casinostädte und Steuerparadiese“ geflogen waren.
Ungarn will zudem, nach 40 Jahren, wieder einen Astronauten - genauer Kosmonauten - ins All schießen, zu Ruhm und Ehre des Vaterlandes. Man wird mit den Russen in ein paar Jahren zur ISS fliegen, so Außenminsiter Szijjártó, der auch ein eigenes Satellitenprogramm ankündigte, sowohl für Rosskosmos als auch für die Esa.
red.
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