THEMA: WAHLEN UNGARN 2014

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(c) Pester Lloyd / 20 - 2014   NACHRICHTEN 12.05.2014

 

Ghetto-Blasting: Ungarische Großstadt zahlt "Wegziehprämien" an Roma

Am Donnerstag hat die Stadtverwaltung der Großstadt Miskolc einen Beschluss gefasst, wonach lokale Armensiedlungen, lies: Romaghettos, "beseitigt" werden sollen, in dem man den Bewohnern eine Wegziehprämie von 1,5 bis 2 Mio. Forint (4.500 bis 6.000 EUR) pro Familie zahlen will, wenn sie "bereit sind, subventionierte Häuser außerhalb der Stadt" zu erwerben. Bedingung: die Zahlungsempfänger dürften die neu erworbenen Wohnsitze fünf Jahre lang nicht weiterverkaufen.

 

Wie man damit umgehen will, wenn die Menschen - aus welchen Gründen immer - nach Miskolc zurückziehen, was man ihnen gesetzlich nicht verbieten kann, dazu schwieg sich die Stadtversammlung aus. Wegziehprämien von Bürgermeistern gab es bereits in früheren Jahren, sie bewirkten einen regelrechten Prämientourismus und hatten zusätzlich den Effekt steigender Konflikte durch den Zuzug Ortsfremder in Gemeinden, die vorher einen geringeren Roma-Anteil hatten.

Vertreter von NGO´s und Romaverbänden protesierten heftig gegen den Beschluss des Fidesz-dominierten Stadtrates. Im Sitzungssaal des Rathauses wurden Plakate angebracht mit "Stimmt nicht für Deportation!" und "Es wird immer arme Menschen geben." (siehe Foto)

Zum Thema:

Das "Zigeunerproblem" ist das Europaproblem
Teures Alibi: zum Stand der "Romastrategie" in Ungarn und der EU
http://www.pesterlloyd.net/html/1309romastrategiealibi.html

Es geht auch anders:
Der Best-practice-Zigeuner
Wie ein Roma als Bürgermeister in Ungarn seinen Ort umkrempelt
http://www.pesterlloyd.net/html/1320bestpracticezigeuner.html

red.

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