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(c) Pester Lloyd / 03 - 2017 NACHRICHTEN 17.01.2017
Agitation im Unterricht: Ungarns Regierung wirbt Kinder in Schulen als "Grenzjäger" an
Am Montag begannen Anwerber der ungarischen Polizei mit Veranstaltungen in ungarischen Mittelschulen (Foto. police-hu), um sogenannte "Grenzjäger" anzuwerben. Bei den in Uniform abgehaltenen Präsentationen vor 12- bis 17jährigen Kindern wird nicht nur die Bedingungen für eine Aufnahme genannt und die Ausbildung beschrieben, sondern auch von einem "zukunftsträchtigen, krisensicheren Job" gesprochen und einer moralischen Verpflichtungen seiner Nation zu dienen. Den Auftakt machte man am Reformierten Liceum und dem Török Ignác Gymnasium in Gödöllő und will nach und nach weitere Schulen abgrasen sowie auch andere "Events" organisieren, um die Reihen der "Grenzjäger" zu füllen.
Erst vor wenigen Tagen wurden 532 neue "Grenzjäger", die im Eilverfahren ausgebildet wurden, von Premier Orbán mit martialischen, sämtliche Flüchtligne pauschal verunglimpfenden Worten auf ihre Aufgaben vereidigt. Insgesamt sollen die Grenzbataillone der Polizei bald bis zu 6.000 Einsatzkräfte umfassen. Sie werden hauptsächlich am Grenzzaun zu Serbien, den grünen Grenzen zur Ukraine, Rumänien und der Slowakei eingesetzt, aber auch im 8-Kilometer-Notstandsstreifen vor der Grenze, von wo "illegale Eindringlinge" ohne Verfahren oder Chance auf Asylantragstellung gewaltsam wieder über die Grenze geschafft werden können, was gegen internationales Recht verstößt.
Orbáns Sicherheitsberater Bakondi sprach am 12. Januar davon, dass der "Druck auf unsere Grenzen" auch 2017 hoch bleiben wird und dass "verzweifelte Einwanderer" mit Unterstützung und "Ermutigung" von ungarischen NGO´s derzeit von Belgrad gen Ungarn aufbrechen. Derzeit würden täglich rund 100 Personen von Serbien aus versuchen, nach Ungarn zu gelangen.
Mehr zur aktuellen Lage der Flüchtlinge in Serbien und an der ungarischen Grenze.
Flüchtlingsbilanz 2016: Ungarn bleibt im "Einwanderungsnotstand"
red.
Der PESTER LLOYD hat sich für 2017 viel vorgenommen. Was genau, das lesen Sie hier.
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