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(c) Pester Lloyd / 10 - 2012     NACHRICHTEN   05.03.2012

 

Parlament in Ungarn will Waffenrecht entschärfen

Es mag erstaunen, dass die Gesetzesvorlage zur Lockerung des Waffenrechts in Ungarn ausgerechnet von den für ihre frömmelnden Äußerungen bekannten Christdemokraten der Fidesz-Anhängeslpartei KDNP, kommt. Andererseits ist deren Vorsitzender, Vizepremier Zsolt Semjén, ein begeisterter Jäger. Sein Chef, Premier Orbán, hatte ihm ein Schloss, samt Renovierung für die Einrichtung eines, natürlich, nationalen Jagdmuseums sozusagen zum Geschenk gemacht, als er die notwendigen Budgetmittel dafür freigab. Semjén will die "Tradition" zu alter "Ehre" führen, um das "Prestige Ungarns" zu heben.

Vizepremier Semjén an der Trophäenwand einer Jagdausstellung...

 

Semjén legte, gemeinsam mit Innenminister Pintér, einen Entwurf vor, der die "bestehenden Regularien für Jäger und Sportschützen erleichtern soll". Unter anderem soll für jene, die "das notwendige Training" absolviert haben, das Verbot des Reparierens und Aufmunitionierens der eigenen Waffen in den eigenen vier Wänden aufgehoben werden, auch die obligatorischen Nachprüfungen bei nicht gewerblichen Waffenträgern sollen erleichtert werden. Offenbar ärgerte es den Vize, dass er sein Arsenal bisher immer erst im Vereinsheim oder Jagdschloss richten durfte.

Nicht so ganz off topic: erst kürzlich wurde die Notwehr als strafbefreite Tat neu definiert. Fraktionschef Lázár forderte schon vor einem Jahr eine “Liberalisierung” des Waffenrechtes, “es sollte normalen Bürgern erlaubt sein, sich zu bewaffnen”. Hier mehr dazu.

Ebenfalls am Montag will die parlamentarische Jagdgesellschaft eine Amnestie (Jagdschein?) für die Oppositionshasen von der LMP beschließen, die sich am 23. Dezember des Vorjahres an die Einfahrt des Parlamentes ketteten. Ausgerechnet die, denen die Gnade gewährt werden soll, wehren sich jedoch gegen den Akt, meinen sie doch, nicht gegen Recht verstoßen zu haben, weshalb auch keine Amnestie notwendig ist. Die nationalkonservative Mehrheit ist jedoch entschlossen, die Verwirrten zu ihrem Glück zu zwingen.

Wie es sonst im ungarischen Parlament zugeht, erfahren Sie in unserer aktuellen und tiefschürfenden Reportage: Durchgedrückt - ein Tag im Parlament

red.

 

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